Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

Novelle von Schmidt-Weißenfels, ESEOD

Das Exſie, was Alexander, nachdem ex mit dieſem General allein wax, zu ihm ſagle, wax, daß er ſi< zur Kaiſerin begeben möge, um ſie von dem Vorgefa]lenen ſchonend in Kenntniß zu ſehen. Bennigſen gehorchte. Er fand die hohe Frau in höchſter Aufregung, denn ſie halte ten Lärm im Schloſſe gehört und ſi<h zu ihrem Gemahl, dann zu ihren Söhnen begeben wollen, woran ſie jedoch die Poſten auf den Verbindung2gängen, wie ihnen der General beim Eintritt in’s Palais ausdrü>li< hatte befehlen laſſen, durchaus verhinderten.

„Excellenz,“ ſagte ſie, ihm mit fliegenden Gliedern und zornig entgegentretend, „Sie waren es, wie ih gehört, der mix meine Freiheit genommen ?“

„Ha, Majeſtät, und i<h komme, Fhnen im Namen des Kaiſers Alexander . . .“

„Des Kaiſers Alexander ?“ rief ſie außer ſi<h und hob die Hände zum Himmel. „Alexander? Wex, wer hat ihn zum -Kaiſer gemacht ?“

„Die Nation, Madame; die Garden hab:n ihn dazu auêgerufen und den Zaren Paul als regierungëunfähig des Thrones für verluſtig erklärt.“

„Alſo eine Verſchwörung, alſo doh! Und wex —“

„Es waren von allen Patrioten dabei, vom Militär, vom Civil und vom Hofe.“

„Laſſen Sie mich,“ rang es ſich aus ihrer wogenden Bruſt, „zum Kaiſer Alexander gehen.“

„Aber ,“ vexrſebte er mit der ihm eigenen Ruhe, „nur unter einer Bedingung, Madante.“

„Bedingung? Noch immer bin ih alſo nicht frei ?