Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

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„Mylord,“ entgegnete der Herzog, „ih beſhwöre Sie, laſſen Sie mich in Frieden ſterben!“

„Alsdann können wix nicht mit der JFnuigkeit für Jhr ewiges Wohl bitten, mit der wix es gethan hätten, wenn Sie ein öffentliches Bekenntniß abgelegt hätten !“

„Mein reines Gewiſſen iſ die beſte Fürbitte bei Gott. J<h habe Niemand Unrecht gethan [“

„Wie?“ fragte der Lord Oberrichter, „Sie ſind nicht in das Neich eingefallen und haben das Blut Unſchuldiger mit bewaffneter Hand vergoſſen ?“

„Das geſtehe i< und bereue es!“

Dieſe Worte ſprach der Herzog zu leiſe, als daß die verſammelte Menge ſie hätte verſtehen können, daher wiederz holte ſie der Richter mit lauter Stimme im Zuſammet= hange mit dem Vorhergeſagten.

Hierauf drang man in ihn, für den König zu beten, damit dieſer ſeine, des Herzogs Frau und Kinder ſchone.

„Meine Frau und meine Kinder, was haben die ver= brochen? Handelt mit ihnen, wie Euer Gewiſſen es Euch räth !“

Nach langem Zureden ließ ſi<h der Herzog bewegen, dem ſtets wiederholten Rufe der Umſtehenden: „O, betet, Gott {übe den König,“ ein Amen hinzuzufügen. Hierauf näherte er ſi<h dem verhängnißvollen Blok und begann ſich zu entkleiden, Die Richter aber gaben ihn auh jeßt noch nicht los; ſie drangen abermals in ihn, ex ſei Soldat ge= weſen, ſo ſolle er die Soldaten, welche das Gerüſt umgaben, zux Treue gegen den König ermahnen und ihnen ſein eigenes Schi>ſal entgegenhalten.