Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
238 Unſere Elbkönigin.
gangenheit bliden, die Wogen der Civiliſation und des Verkehrs ſ{lugen, von den Küſten des Mittelmeeres aus= gehend, erſt ziemli<h ſpät an das Nordſeegeſtade. Mit Karl dem Großen hebt die Geſchichte Hamburgs erſt an, der gewaltige Karolinger war es, der, nachdem er das widerſtrebende Sachſenvolk faſt aufgerieben hatte, bei dem früheren Wendenfle>ten Hammaburg im Jahre 804 am Vereinigungspunkte der Bille und Alſter eine Burg und eine Kapelle gründete.
Die älteſte Geſchichte dieſer Burg und der ſi<h bald unter ihrem Schuß bildenden Ortſchaft meldet nur von Kriegszügen, Plünderungen und Neugründungen, Wenden und Normannen kämpften abwechſelnd um den Beſiß der bald aufblühenden fränkiſchen Pflanzſtätte, und au<h nachdem der <hriſtliche Glaube längſt im Norden feſten Boden gefaßt hatte, wurde Hamburg wie= derholt gänzlih zerſtört, aber nux, um ſtets neu und volfreicher als vorher aus den Trümmern zu exſtehen. Es war ſehr bedeutungsvoll für den Ort, daß er ſchon früh, ſchon ſeit dem Jahre 831, zum Siß eines Erz= bisthums erkoren und dadur< ein Centralpunkt für den ganzen Norden geworden war; tüchtige Kirchenfürſten, die Erzbiſchöfe Angar und Nimbert, Adaldag, Unwan und Adalbert ſorgten mit Umſicht und Energie für das Ge= dethen der Stadt.
Mit dem 12. Jahrhundert traten endlich ruhigere Zeiz ten ein. Die eigenartige Lage des Ortes an dem Punkte der Clbe, wo die Meeresfluth aufhört, fühlbar zu ſein, begünſtigte die Vergrößerung der Anſiedelung und machte