Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

Hiſtoriſcher Roman von L. Haidheim. 21

in der Burg; Jſa und ihre Eltern waren au< gekommen, und man hatte in den Gemächern der Markgräfin einige Stunden zuſammen verlebt, Jſa’s und Burkard's Hochzeit wax beſprochen worden, und obwohl man den Lag no< nicht beſtimmen wollte, fo hatten der Vogt und ſeine Gatlin doh mit ſichtbarer Genugthuung die dem jungen Paare beſtimmten Wohnräume beſichtigt und mit der, an allen dieſen Dingen lebhaft theilnehmenden Frau Markz gräfin über die Ausſtattung geredet.

Daß Jſa ſtill und in ſich gekehrt wax, wie ſie ſih in [eter Zeit öfter gezeigt und dies meiſt nux in Gegenwart ihres Verlobten, fiel niht weiter auf, neben dex unbe= fangenen Heiterkeit Hubert Kellers, deſſen friſche Laune zuweilen Alle zu luſtigem Lachen hinriß. Da ferner auh Burkard, ſeit ex die Kapelle baute, wieder ſicherer und ruhiger fich gab, da dur keine fremden Zeugen die ſchönen Slunden getrübt wurden, ſo verging der Tag in ange= nehmſter Weiſe, und man kehrte vergnügter wie ſeit langer Zeit na<h Kuppenheim zurü>, begleitet von Burkard, der ihnen den faſt ſhon vollendeten Bau und das einſtweilen in einem feſten Holzkaſten verwahrte Wunderbild der Hei= ligen zeigte und ſich niht genug thun founte, die Schön= Heit deſſelben zu preiſen.

Es wax ein wonnig ſtiller Sommerabend; ſeit langer Zeit zum exſten Mal kam über Burkard's Herz wieder die Hoffnung auf Glü> und der Wunſch nach einer friedlichen Häuslichfeit.

„Sieh, Jſa,“ fagte ex leiſe mit bebenden Lippen zu dieſer und nahm ihre Hand in die ſeinige, „wir werden