Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
Von H. v. Spielberg. 251
vielleicht Zahlen am beſten. Während 1861 in den Ham-=burger Hafen 5139 Schiffe von zuſammen 1,887,000 Re= giſtertonnen einliefen, war dieſe Zahl im Jahre 1883 be= reits auf 6352 Schiffe geſtiegen, von zuſammen 8,351,700 Negiſtertonnen. Der Schiffsinhalt kat ſi<h alſo faſt ver=z doppelt, und während der Betrag der Verſicherung gegen Seegefahr 1865 rund 900 Millionen Mark betrug, hob er ſi<h 1882 bis auf 1830 Millionen.
Noch eine große Umwälzung ſteht Hamburg allexdings bevor. Bisher gehörte die Stadt nicht zum deutſchen Zoll= verbande, alle ausländiſ<hen Waaren konnten daher zollz frei in ihr Gebiet eingeführt werden. Durch eine Verein= barung zwiſchen der Stadt und dem Reich vom Fahre 1881 Hört aber dieſe exceptionelle Stellung mit dem 1. Oftober 1888 auf, nur ein Éſeiner Freihafenbezirk bleibt außerhalb des Reichëzollgebietes. Auf dieſem räumlich beſchränkten Gebiet wird ſi in Zukunft der große internationale Handel abſpielen müſſen, und hier ſind augenbli&li<h umfaſſende Bauarbeiten theils zur Vergrößerung der Hafenanlagen, theils zur Errichtung neuer Speicher in der Ausführung begriffen, zu deren Koſten das Reich ungefähr die Hälfte mit 40 Millionen Mark zugeſchoſſen hat. Wieder fällt damit ein guter Theil des alten, vom Brande des Jahres 1842 verſchonten Hamburg. Nicht weniger als 500 Privakt= gebäude mußten niedergeriſſen werden, um Raum für die neue, von tiefen Kanälen dur<zogene „Lagerſtadt“ zu ſchaffen. Noch kann man vielleicht die wirthſchaftlichen Folgen der 1888 eintretenden Veränderungen nicht völlig überſehen, aber das Urtheil aller Einſichtigen geht doh