Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
34 Der Teufelämedifus.
ſich ſelbſt allzu beſchäftigt geweſen. Jebt, wo ex das Wort rief, exinnerte ex ſich, daß er dies längſt hätte wiſſen müſſen, und zugleich ſagte er ſi<h auh: „Du haſt kein Recht zum Zürnen.“ Aber wer begreift die Widerſprüche des Men= ſchenherzens? Cin tiefer Schre>en machte ihn faſt ſprachz los; ihm wax, als entziehe Hubert ihm in Zſa die gehoffte Vergebung des Himmels, ja, als könne er Jſa ſelber deê= halb niht miſſen.
Hubert war ſehr blaß, doh lag in ſeinen gewöhnlich ſo heiteren Antliß heute eine tief ernſte Feſtigkeit, welche auch ohne Worte ſagte, daß er entſchloſſen fei, feſt zu halten,
was ex beſaß.
Schweigend ſtand er vor dem Bruder, dev in einer wunderlichen Miſchung von tiefem Shre>en, Verdruß und Erleichterung niht wußte, was ſagen, was denken.
„Glaubſt Du meinem Ritterwort, daß wir es Beide niht wußten?“ fragte dann Hubert, als Burkard noh immer ſchivieg.
„Jh hätte es ſelbſt wiſſen müſſen — ih!“ rief Bux=fard. „Du? Und Du haſt mich nicht gewarnt, mi<h niht zurück gehalten? Was ſoll werden? Die Iſa und ih haben einander lieb für Leben und Lod! Schilt mich, aber ſage fein Wort gegen ſie! Du, Du haſt nicht das Recht dazu!“ Hubext hatte die Worte in heftigen inneven Kampfe herausgeſtoßen.
Burkard Kellex wax ſchlimm zu Muthe. Jſa, die er grauſam vernachläſſigt hatte, erſchien ihm jeßt exſt in ihrem Werth. Die unſchuldvolle Fröhlichkeit, die geduldige Unter=