Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
44 Der Teufelämedifus3. :
„Herx, fo ſagt wenigſtens, daß — es n<t dic Kor= dulſa iſtl“
_„Sie 108 gerade! Jh e Euch das Geheim= niß, damit Jhr ſeht, es iſt niht Unrechtes, in das Jhr willigt.“
„Nichts Unrechtes? Herr, ſie iſt meiner Herrin Schweſter= find und derſelben ganz an's Herz gewachſen! Was denkt Jhr von mir?“ ſ{rie Urſula auf.
„Daß Jhr eine Närrin ſeid!“ wollte ex ausbrechen, aber er beſann ſi, daß ſie im Recht war.
Er war aber zu weit gegangen im Vertrauen auf der Urſula Ergebenheit, ſie mußte wenigſtens ſ{hweigen und darum bat ex ſie jeßt mit Ueberwindung.
„Nein, Herr, ih ſ<hweige auh niht; meine Herrin iſt mir näher als Jhx, den ich doh [0 ho gehalten habe |“ rief ſie entſ<loſſen.
„Urſula! Fhr habt einmal einen Liebſten gehabt, ih glaube, ih kenne ihn, ſ{hweigt um ſeinetwillen, ih bitte “Euch um nichts Unrechtes!“ ſagte er da und ſah ihr tief in die Augen.
Sie ſank auf ihren Stuhl zurü>, Thränen ſtürzten aus ihren Augen. „O, Gott, Herr Burkard!“ ſtammelte ſie.
Ex faßte ihre Hand. „Urſula, ih will Euren Stuben= ſchlüſſel niht, Jhr ſollt Eure Herrin auh nicht betrügen, wie Jhr es nennt, aber um des Vaters willen! Jhr habt ihn no< heute lieb, Urſula! ſ<hweigt, ſchweigt nur bis morgen, daß ih erſt die Kordula verſtändigen kann,“ bat ex eindringlich.
Sie legte die Hand vor die Augen, weinte und ſhwieg.