Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

Hiſtoriſher Roman von L. Haidheim. 75

Und nun ging ein Seufzer, leiſe, unhörbar faſt über die Lippen Burkard?s.

„Ex lebt!“ ſ\<rie Urſula. Jet war no< Hoffnung! “Sie hob ſeinen Kopf wieder empor. „Das Herz, es ſ{lägt! Zebt helfe uns Gott!“ ſagte ſie in tieſſter Erſchütterung.

Neben ihr ſchrie Kordula mit aufgehobenen Händen in glühendſter Jnbrunſt: „Laß ihn mix, Vater im Himmel! Maria, heilige Jungfrau, höre mich, bitte für mi<!“

Jebt fam ein ganzer Menſchenhaufen. Alle nah einander ſtürzten herbei, der Markgraf Philipp einer der Erſten, dann Hubert.

„Ex lebt no<, Herr!“ rief ihm Urſula entgegen.

Ein Arzt war nicht da; der, welchex in ſeiner Freundlichkeit jedem Leidenden geholfen, lag hier ſterbend, ohne Hilfe.

„Urſula! Jhx wißt, was Noth thut, rettet ihn, ih danke es Euch, wie Jhr wollt !“ rief der Markgraf.

Hubert pate fie in ſeiner Aufregung bei beiden Schul= tern. „Urſula! Uxſula! Was ſoll der Vater erleben ?“

Sie richtete ſi<h ho< auf.

„Laßt mich, Alle — Alle! Tretet bei Seite! Jh will thun, was die Ahne mich gelehrt hat!“ ſagte ſie und ſah aus wie eine Seherin.

„Thut es, thut es, Urſel, rettet ihn!“ riefen ſie.

„Tretet zurüd>!“ forderte fie no< cinmal. „Helft dem armen Ding da !“

Jett erſt ſahen ſie darnach, daß Kordula in tiefer Ohn=macht zuſammengeſunken am Boden lag.

Ein paar der Diener nahmen ſie auf ihre Arme, Markz