Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

Das Drama im Kaiſerſchloß.

Novelle von Schmidt-Weißenfels. 16 (Nachdru> verboten.)

Als Fürſt Potemkin, der vergötterte Liebling der matronenhaften Kaiſerin Katharina I1., im Jahre 1783 mit Feuer und Schwert die Krim erobert hatte, brachte er als Beuteſtück von daher ein bildſ<hönes Kind nach Petersburg. E83 war die damals dreijährige Tochter eines im Kampfe gegen die Ruſſen gefallenen Tatarenhäuptlings. Da die Kaiſecin entzü>t von der Kleinen war, ſchenkte Potemkin ſie ihr, und Katharina behielt ſie in ihrer nächſten Nähe bei ſich.

Seineb, wie ihr tatariſcher Vorname war, wurde nun in den Schoß der ruſſiſchen Kirche ‘aufgenommen und in Alexa umgetauft. Sie wu<hs in der nordiſchen Hofluft auf, und war die Geſpielin der etwa gleichalterigen Töchter des Großfürſten Paul, des thronberechtigten Sohnes der Kaiſerin,

Nach dem Tode Katharina’s im Jahre 1796 und Uebernahme der Regierung des Reichs dur< Paul T. änderte ſich in den Lebensverhältniſſen Alexa’s nichts weiter, als