Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.
124 Ein Schatten.
Jahrzehnten ein Engländer dux< eine Kette von Schitka ſalen hieher verſchlagen worden ſei. Man litt ihn gern, und ex bewies, daß er ſolches Entgegenkommen wohl ver= diene. Bald bürgerte er ſi< mehr und mehr ein und ſhließli<h wählte er ſogar die Tochter eines vornehmen Brahmanen zu ſeiner Gattin — ein Schritt, mit welchem er gewiſſermaßen die Schiſfe hinter ſi verbrannte, um dafür jedoh von den Hindus als vollkommen zu ihnen ge= hörig betrachtet zu werden.
Das Intereſſe des Beſißers von Aberdeenhouſe wuchs in dem Maße, wie er weiler las. Der junge Kapitän ſchilderte ihm nun, wie er zwei junge indiſche Mädchen kennen gelernt habe. Sie waren die Töchter jenes Anſiedlers aus England, der inzwiſchen ebenſo wie ſeine Gattin geſtorben war. Die Aeltere der beiden Weſen feſſelle ihn bald ſo mächtig, daß ex ihre Hand begehrte. So wurde ſie ſein Weib — ein entzü>endes, liebendes Weih, welches ihm auch bereits einen Sohn geſchenkt habe. Mit der jüngeren Schweſter, welche ſih eben erſt vom Kinde zur Jung=frau entfalte, bitde man nunmnehr eine Familie. Mit die= ſem Glück, welches ex ſo unverhofft gefunden, empfinde er jedoch die Pflicht, Six Francis Aberdeen davon zu unter= richten, daß in einem fernen Welttheil Weſen exiſtirten, welche dur< die heiligſten und nächſten Bande zu ihm gehörten, denn jener Fremde ſei niemand Anders geweſen, als ſein Bruder.
Six Francis ſtarrte immer und immer wieder auf dieſe Brieſe. So unverhofft ihm dieſe Nachricht auch gekommen wax, ſo merkwürdig ihm die Verwandtſchaft bei der erſten
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