Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

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Roman von Georg Hartwig. 19

Bei Tiſche machte Freiberg den Vorſchlag, die ge= ſammte Reſſouxcengeſellſchaft zu einer Schlittenparthie aufz zufordern, und wurde ſofort von Seiten der ſchönen Haus= frau auf's Eifrigſte unterſtüßt.

„Abex wohin ſollen wir fahren ?“

„Kronthal iſt jeßt ſo weit eingerichtet,“ ſagte der Graf ſich verbeugend, „daß ih es wagen darf, den erlauchten Sittlingern dort ein kleines Feſt zu geben.“

„O, prächtig, charmant!“ rief Jrma ſofort Feuer und Flamme. „Endlich einmal aus dieſen dumpfen Mauern heraus. Aber wann, Graf Freiberg ?“

„Nun, ſobald als möglich. Uebermorgen. Morgen treffe ich die Arrangements.“

„Sie täuſchen ſich über die Schwierigkeiten eines ſolchen Unternehmens, Hex Graf !“ warf Meiſchi> artig ein.

„So mag dex Juſtizrath helfen. J< wünſche es,” fuhr Jrma mit bezaubernder Koketterie fort, dem galanten Nitter an ihrer Seite die Hand reichend, „und werde dar= aus erſehen, tie weit Jhre Verſicherungen der Ergeben= heit auf Wahrheit beruhen. O, erſt die That ſächelte ſie, als Dreyſing ihre Finger an ſeine Lippen drückte, „dann der Lohn !“

Der Amtsrichter, ſprachlos Über dieſes Gebahren ſeiner Gattin, bemerkte, wie Margarethe vor Ueberraſchung ängſt= li zuſammenzu>te. Ex ſchämte ſi<h Jrma's in dieſem Augenbli>.

Freiberg lächelte ſorglos. Ex wußte ebenſo gut, wem zu Liebe ex ſich in das beſchwerliche Unternehmen ſtürzte, als er wußte, daß Jrma dieſe Gunſtbezeugung lediglich