Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.
Von Louis Haſchert. DAT
Küſter in ſeinen Dienſtgeſchäften behinderte. Einſt entz wiſchte ex, als man Einige von uns raſivte, fand ſeinen Herrn in derſelben Stube, ſeßte ſich ſeiner Gewohnheit gemäß bei ihm niedex und blieb ruhig, bis ſein Herr ſich auch niederſeßte, um ſih den Bart abnehmen zu laffen. Da ſträubte der Papagei die Federn. Man liebkoste ihn und bot ihm Leckereien an, wodurch ex einigermaßen be= ruhigt wurde. Als er aber fah, daß der Barbier das Meſſer nahm und ſih damit ſeinem Herrn näherte, fing ex aus aller Macht an zu ſchreien, flog dem Barbier nach den Beinen und biß ihn mit ſolcher Wuth, daß Blut floß. Obwohl es uns nun leid that, daß der Barbier ſo übel ankam, ſo konnten wir doh niht umhin, den Eifer zu bewundern, den der Vogel zur Vertheidigung ſeines Herrn bewies. Erſt flog er ihm auf das Knie, daun auf die Schultern und ſchien, indem ex den Schnabel aufthat und alle Federn ihm zu Berge ſtanden, der ganzen Geſellſchaft zu drohen. Sein Herr hatte große Mühe, thn zu beſänftigen. Endlich ſ{loß er ihn in eine Kammer ein, damit der Barbier ſein Bein verbinden und ihn raſi= ren konnte. Während dieſer Zeit ſ{hrie der Vogel laut auf und nagte an der Thüre, um twwieder heraus zu kommen.“
F. Cunningham wax Zeuge, als er aus NeuzHolland nach England zurü>fkehrte, daß zwiſchen Vögeln ſo dauernde Anhänglichkeit ſtattfinden kann, wie zwiſchen Menſchen. „Der Schiffsarzt Walker beſaß einen blauen Bergpapagei und einen andern ſehr ſ{<hönen kleineren , der ſo jung aus den Neſte genommen war, daß ex ſeine Nahrung noch nicht