Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

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Roman von Georg Hartwig. D3

den leßten Freundſchaſtsdienſt, den Haushalt ohne Ueber= ſtürzung aufzulöſen und hier zu verweilen, bis mein Teſta= ment eröffnet iſt. Verſprechen Sie es mix ?“

Sie ni>te. Thränen, die ſie gewaltſam unterdrückte, exſti>ten ihre Stimme.

„Gut | Anderen Falles können Sie heute Abend no< abreiſen. Telegraphiren Sie an Tante Käthe, das genügt! Da es möglich wäre, daß mix das Abſchiednehmen ſpäter= hin beſ<hwerli< fallen dürfte, wollen wir uns gleich jebt zum lebten Mal die Hand drücken.“ Er erhob ſi, trat auf Margarethe zu, die ihm beſcheiden entgegen kam, und reichte ihr beide Hände.

„Gott ſei mit Jhnen,“ flüſterte ſie.

„Grüßen Sie Tante Käthe. Werden Sie glü>lih, ſo glüdlih, als Sie es verdienen. Wollte Gott, wir hätten länger friedfertig bei einander bleiben können! Leben Sie wohl, Margarethe!“ Er ni>te ihr herzlih zu und zog ſich zurü>.

Eine Viertelſtunde ſpäter lauſchte Margarethe athemlos am Fenſter dem langſam verhallenden Geräuſch der Räder, welche ihn davontrugen.

Der Buchenwald lag nicht allzu weit von dem Städtchen entfernt. Eine Chauſſee führte bis zur Hälfte des Weges, von da zweigte ſi<h ein Fahrdamm ab, welchen der ſtetig wärmer wehende Thauwind mit blankem Glatteis überzogen hatte. Jm Gehölz ſelbſt lag noh tiefer Schnee, erweicht zwar, aber friſ< und unberührt. Nicht ein Flechtchen Moos gu>te unter der weißen De>e hervor, nur an der geſhübten Seite der Bäume drängten ſi<h halberfrorene