Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
240 Die „Kinder des Lichtes“.
haftere Faſſung des — durchgehends- 56 Faſſetten (Schleif= flächen) aufweiſenden — Brillanten heutzutage meiſt „Là jour“, d. h. mit frei bleibendem Untexrtheil geſchieht. Dex Miniſter Mazarin ſoll im Jahre 1650 den erſten Brillanten in Amſterdam haben ſchleifen laſſen, und die _ Hauptſtadt der Niederlande iſt ſeitdem der Siß der Dia= mantſ<leiferei geblieben, beſchäftigt jeht in fünf großen Ctabliſſements mit etwa tauſend Mühlen (Schleiff <eiben) gegen 3500 Arbeiter und ſoll jährlich über 300,000 Karat (circa 130 Pfund) rohen Diamant ſchleifen, welche Leiſtung dur die Thatſache, daß ein Karat geſ<hliffenen Brillantes je nah ſeinem „Waſſer“ (man unterſcheidet Steine vom“ exſten, zweiten und dritten Waſſer) einen Werth von 150 bis 500 Mark und mehr repräſentirt, beſonders iſluſtrixt wird.
Nux in Sand und Gerölle, das ſi<h aus fryſtalliniz ſchem Grundgebirge gebildet hat, fand man bisher Dia= manten, und zwar bis zu Anfang des vorigen Fahrhunderts nux in den berühmten Gruben von Golconda, Noalconda, Viſapux und Hyderabad an der Oſtküſte Dek= hans in Vorderindien, welchen zahlreiche weltberühmte“ Diamanten entſtammen, wie der 1943/, Karat {were „Oxlſow“, dex 1367/s Karat wiegende „Regent“ oder „Pitt“ in der Krone Frankreichs, den der Herzog von Qrleans vom engliſchen Gouverneur Pitt für König Ludwig XY. um 2%, Millionen Franken kaufte; ſo dex 106; Karat ſchwere „Kohinoor“, d. i. „Berg des Lichts“, der jeht im Schaße der Königin von England ſi befindet, nachdent ex in ſeiner Heimath eine lange Geſchichte dur<hgemaht ;