Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
Von Ernſt Zederfall, 239
manten mit Leichtigkeit zu reiner Kohlenſäure, wie an= dererſeits au< die künſtli<he Bildung von Diamanten (auh von Rubin, Sapphix und einigen anderen Edel= ſteinen) gelungen iſt, und zwar durch ſtarkes Erhihen von Mineralöl mit ſti>ſtoffhaltigem Knochenöl und Alkali= metall unter hohem Druck. Dex leßtere Verſuch iſt in= deſſen ſo außerordentlich foſtſpielig — weit foſtſpieliger noh als der erſtere — und es kommen dabei nux fo kleine Diamantkryſtalle zum Vorſchein, daß ex nux ein theoveti= [ches Intereſſe bis jeht beanſpruchen darf.
Die Edelſteine, beſonders aber die Diamanten, werden heutzutage meiſt als „Brillanten“ geſchliffen, d. i. in Form von zwei abgeſtußten an ihren Grundflächen (der ſo= genannten Rundiſte) zuſammenſtoßenden Pyramiden, deren niedrigere, im Juwel dem Auge zugekehrte die Krone oder der Pavillon, deren untere, doppelt ſo hohe, die Külaſſe heißt.
Der Diamantſtein wird, ehe ex zum Schliſſe kommt, nah ſeinem Kryſtalliſationsſyſtem geſpalten wobei dex Kern das Material zum Brillanten, die Abſprengſel das= jenige der ſogenannten Roſetten (denen der untere Kegel der Brillanten fehlt) zu liefern beſtimmt ſind. Die um= ſtändliche Technik des Schleifen und Polixens der Digmanten, und zivar an rotirenden, mit Olivenöl und Diamantpulver beſtrichenen Metallſcheiben, erfand L. van Berguen im Jahre 1475, Vor dieſer Zeit pflegte man den Diamanten unter dem Namen Spißſtein roh zu faſſen, und zwar „im Kaſten“, oft mit untergelegter, die Farbe Hebender oder verändernder Folie, während die vortheil=