Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
938 Die „Kinder des Uhtes“.
los“ iſt, wie die Quelle allen Lichtes ſelbſt und nur mit ihr ſelbſt exliſ<ht. Dex Diamant gleicht in dex Lhat dent ewigen und dem ewig we<ſelnden Firmamente; zu jeder Tageszeit hat er ſein beſonderes Geſicht, einmal ein fanf tes, melancholiſches, ein andermal ein lihhtvoll ſtrahlendes, weißglänzend ſhimmerndes, jebt iſt es von mondſcheinartig zauberiſcher Milde, dann wieder gleißend prächtig, wie die Sonne ſelbſt — denn ex reflektirt im Grunde ja nur deren Licht und Farben.
Fm rohen Zuſtande gleicht der Diamant einem formloſen Stückchen weißlichen Harzes, obwohl bekanntlich die Subſtanz des Diamanten nichts Anderes, als die der ſchwarzen Kohle iſt. Cr beſteht aus reinem, aus dem flüſſigen Zuſtande in die Kryſtallform übergegangenen Kohlenſtoff, und bedarf eines ſehr künſtlichen Schliffes, um „ſein Licht leuchten“ zu laſſen.
Dex berühmte Newton ſ{loß bereits im Jahre 1675 aus der Strahlenbrechung des Diamanten, daß derſelbe ein verbrennbarer Kbrper ſein müſſe, und als Cosmus Ul, Herzog von Toskana, 1694, wie ſpäter Kaiſer Franz 1. von Oeſterreich Verſuche anſtellen ließen, um das Ver= halten des Diamanten bei großer Hite kennen zu lernen, wurde des genialen Gelehrten Hypotheſe vollauf beſtätigt; nur wußte man bei der damaligen Unbekanntſchaſt mit dem Sauerſtoffe nicht, was aus den kleineren Diamanten, die man zu größeren zuſammenzuſ<hmelzen beabſichtigt hatte, aber in „Nichts" zerronnen waren, getvorden var, Mittelſt eines ſtarken elektriſhen Stromes verbrennt man heute, unter Erzeugung eines wahren Sonnenlichtes, Dia=