Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Hiſtoriſcher Roman von E. H: v. Dedenroth. 7
zu befreien ſu<ht. Zum Beweiſe deſſen führe ih einen Mann Hieher, von dem ih argwöhne, daß er geheime Auf= träge von Euch hat. Nehmt dieſelben zurü>. Habt Fhr einen Anſchlag zur Befreiung Eures Bruders vorbereitet, jo beſchwört auf Euh und Euxe Helfer niht unnüß das Verderben herab — mit tiefem Schmerz verkünde ich es Euch, Jhr werdet Magnus Olſſtröm nicht befreien — macht Euch auf das Schlimmſte gefaßt.“
„Ex iſt todt?“
Das Schweigen des Ritters, der das Auge zu Boden ſenkte, war ſo gut wie eine Antwort.
Die Bruſt Edda's hatte ſich gehoben, als ob ſie Frühlingsluft athme, wie Moltke davon geſprochen, daß er ſich vom Könige losfagen wolle, und wie ein Sonnenſtrahl war es hell über ihr bleiches Antliß geglilten, ebenſo raſh aber umdüſterte ſich wieder ihr Blick und jet blihte es in Arg-= wohn, ja, faſt wie in Haß- aus ihren Augen.
„Alfo ermordet !“ ſagte ſie mit düſter bebender Stimme, die von unſäglicher Bitterkeit getränkt war. „Mir ahnte ein folche3 Ende, ih hoffte es faſt, denn beſſex ruht er im Grabe, als im Kerker. Aber warum ſagtet Jhr mix das uicht ſhon in der Nacht — oder hättet Ihr élwa erſt das Todeëurtheil nach Schloß Kalmar getragen? ZJhr hießet mi fliehen, um niht mi< und Magnus in's Verderben ¿u bringen. Warum ſchlagt Jhr das Auge nieder?“
Dex Bli> Edda’s war durchbohrend auf Moltfe ge= heftet, es flammte unheimli<h in ihren Augen, er hatte niht den Muth, ſie anzuſchauen. „Denkt Jhr von mix,“ ſtotterte er, „ih hätte mih zu ſolchem Auftrage Her=