Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Mannigfaltiges. 251
Schritten das Atelier. Einzig Marſchall Durxoc, dem Schuhmacher die hohe Gunſt des faiſerlichen Beſuches vox Allem zu verdanten hatte, war auf einen Augenbli> zurückgeblieben, doch nur, um einen Strom von Aeußerungen ſeines ganzen Unwillens über des Schüßlings Haupt zu ergießen. Denn die Napoleon, dem abergläubiſchen Korſen, der jede Erinnerung an Grab und- Sterben ſcheute, zugedachte Huldigung beſtand im dem Modell zu einem prunfvollen — Grabgewölbe, das eine Statue des Kaiſers frönen ſollte. Nach dem mißlungenen Verſuch bei dem Kaiſer ſelbex entſchloß ſi<h Schuhmacher, das Werf gegen Entrée auszuſtellen, allein ſhon am zweiten Tage verbot ein Befehl des Polizeiminiſters die fernere Beſichtigung. Vergebens proteſtixte der arg enttäuſchte Beſiber, und das Ende ſeiner großen Hoffnungen war, daß das Grabmodell fonſiszirt und ſein Verfertiger mit einigen Napoleonsd’ox über Frankreichs Grenze ſpedirt wurde. H—d. Der Bart des Propheten Mohammed iſt in dem Mekfa Afrifa’s, der Stadt Keruan in Tunis, aufbewahrt: Ueber dieſem Heiligthume iſt die große, im 7. Jahrhundert erbaute und zum lezten Male 820 von Grund aus reſtaurirte Moſchee Dſchema Sidi el Sahib errichtet, in deren Kibla die Reliquie eingemauert fein foll. Jn der 656 gegründeten Stadt, die zur Blüthezeit des Sslam die Reſidenz der Khalifen von Keruan und die Hauptſtadt des ganzen Machreb war, liegt auch der Freund und Waſſengeſährte Mohammeds, Sidi Okba, der Gründer der Stadt, begraben. Alles das berechtigt die Stadt Keruan, den Beinamen „Pforte des Paradieſes“ zu führen. Dex Ruf ihrer Heiligkeit macht, daß ſich dorthin die reichen Kaufleute aus Marokfo, Tunis, Tripolis und Egypten mit Vorliebe zurücßziehen, um hier ihre lebten Lebensjahre zuzubringen, und die reichen Vermächtniſſe dieſer Männex haben Keruan zu einex dex reichſten Städte des Orients gemacht. Sie gilt auch für die reinlichſte aller nordaſrikaniſchen