Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Hiſtoriſher Roman von E. H. v. Dedenroth. SA
ſein, ſo mußte er dieſe Umtriebe verdammen, und mit ſeiner Anklage gegen Hako hatte er die Anklage gegen den eigenen Sohn heraufbeſ<hworen, ex hatte ſelber den Anſtoß dazu gegeben, die Worte des Schöppenmeiſters bewieſen es aber, wie gern derſelbe die ihm gebotene Waffe er= griff.
Man führte Hako in das Verhörzimmer. Der junge Mann, den man entwaffnet und gefeſſelt, dem der Spott des Pöbels das Blut in's Antlit getrieben hatte, ſchaute die Herren, welche die Gewaltthat befohlen, mit finſterem Zroze an. Es war für Hako, der ſich keines Vergehens bewußt war, kaum eine andere Crflärung für das Ge[chehene möglich, als daß Edda ihn betrogen und Verrath geübt, daß ſie ihn nach Lübe> gelo>t habe, ſich hier ſeiner zu entledigen. Ebenſo leicht, wie ſie auf Schloß Olfſtröm jein Vertrauen gewonnen, mußte daſſelbe jet erſchüttert werden; wenn er ſi< deſſen erinnerte, welche Nolle ſie am Hofe Margaretha’s geſpielt, wie ſie mit Gebhard foket= tirt hatte, fo lag der Argwohn nahe, daß ſie auh mit ihm Komödie geſpielt habe. Ex vermochte keine andere Exklärung für ſeine Verhaftung zu finden, als daß man ihn der Königin von Dänemark als Betrüger auzsliefern ivolle, daß Alles, was man ihm geſagt, ſeine Ahnungen
zu befräftigen, Spott und Hohn geweſen fei, und eine E
unſägliche Bitterkeit erfüllte ſein Herz. „Wer ſeid Jhr?“ fragte der Schöppenmeiſter, die edle Geſtalt des Jünglings muſternd, „wie nennt FJhr Euch?“
„Hako Torſten, aus Bergen in Norwegen,“ verſeßte Hako.