Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
38 Der lebte Folkunger.
„Jhx habt Euch für einen Sohn des Königs Hakon und der Königin Maxgaretha ausgegeben.“
„Wer das ſagt, dex lügt,“ entgegnete Hako mit feſter Stimme. „Dex Mann, den i<h von Kindheit an Vater genannt, hat mich dur< räthſelhafte Worte daran irre gemacht, ob ich ſein Sohn ſei, ih habe meine Mutter nie gekannt, und Andere haben mix geſagt, ih trüge des Königs Hakon Züge. Aber i<h will es mit heiligem Eide beſchwören, daß ih lieber hörte, eine Bettlerin vom Strande Norwegens ſei meine Mutter, als eine Königin, die ſih fürchtet, ihr Kind könne darna<h trachten, ihr die Krone zu entreißen.“
„Und doh habt Jhx in Wismar und Roſto>, in Danzig und auf Gottland Söldner gegen Dänemark gez worben, der Königin Maxgaretha Norwegen zu entreißen, überall iſt das Gerilcht ausgeſprengt, “der re<hte Sohn und Exbe Hafon'’s3, der als Kind geraubt worden, wolle die Normannen zum Schwerte rufen.“
„Fragt den Herrn Senator,“ antwortete Hako, auf Warendorp deutend, „zu weſſen Fahne ſein Sohn geſchwoven hat !“
„Dex Mann iſ todt,“ nahm Warendorp das Wort, „den König Albrecht von Schweden den Norwegern zun Könige vorſchlagen wollte, wenn es mit Dänemark zum Kriege kam; ſeit dem Tage aber, wo die Kunde ſih ver= breitete, daß Margaretha's Sohn Olaf geſtorben ſei, hört man von falſchen Olafs, und es ſcheint, ' Jhr wollt als ſolcher auftreten , Briefe, die ih erhalten habe, beſtätigen
den Verdacht.“