Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
42 Der lebte Folkunger.
dann war freilih Alles verloren, dann hatte ſi Edda der Rache einer Feindin überantwortet und Hako in's Ver= derben geführt. :
Was die Bruſt Edda’s in dem Moment dur<tobte, wo ſie das Haus des Senators verlaſſen, das hatte Blanka aus ihren Worten errathen, und wenn die Gräfin dabei den Senator des Verrathes und des Bruches der Gaſtz freundſchaft angeklagt, auf Blanka’s Vater den Fluh ihrer Bitterkeit geſ<hleudert, ſo fühlte das junge Mädchen ſich faſt no< elender als Jene: der Mann, deſſen Bild Gefühle nie gekannter Sehnſucht in ihrem Herzen erwe>t, der ihrem Vater nie etwas zu Leide gethan, der aus be= ſcheidener Rü&ſicht nicht einmal gewagt hatte, ihr Haus zu betreten, den hatte man hinterliſtig überfallen und iwie einen Verbrecher dur< die Straßen geſchleppt!
Für Blanka gab es keinen Zweifel, daß ihx Vater die Verhaftung veranlaßt, ex hatte ja den Tag verwünſcht, wo Gebhard Freundſchaft mit dieſem Manne geſchloſſen, und hielt ihn für den Verführer des Sohnes. Ein Grauen durchfröſtelte Blanka, als ſie den Schritt ihres Vaters im Hausflure hörte, er hatte ihrem Herzen eine Wunde beigebracht, die nie wieder zu heilen vermochte, ihr Vater hatte ihr tas Bitterſte angethan, was ihr je hätte wider= fahren können.
Da trat er ein, Blanka mochte ihn nicht anſchauen, ſie ſah die Verſtimmung in ſeinen Zügen niht, als ex aber betroffen, die Tochter allein zu finden, nah der Gräfin fragte, da floß die Bitterkeit ihres Herzens über.
„Sie iſt geflüchtet vor der Gaſtfreundſchaft dieſes Hau-