Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Hiſtoriſcher Noman von E.-H, v. Dedenroth. R 65 j
Freia verraihen. Gebhard hatte ſi<h aber auh von den Seinigen loëgeſagt, ſein Vater wax ohne Nachrichten von ihm geblieben — war ex zu Grunde gegangen, oder hielten ihn ſüße Feſſeln anderswo? Es war Gebhard zuzutrauen, daß er vielleicht gar niht mehr an den baltiſchen Küſten veriveilte, daß irgend ein Abenteuer ihn na< fremden Geſtaden verlo>t habe. ES
Moltke und Hako hatten beſchloſſen, bei dem Heere, welches ſi<h an der ſ<wediſ<=nourwegiſchen Grenze theils aus Norwegern, theil3 aus mißvergnügten Schweden bildete, | Kriegsdienſte zu ſuchen. Ganze Schaaren ſchwediſcher Ritter boten Margaretha ihre Dienſte an, und ebenſo, wie bei der Kunde von der erfolgten Kriegserflärung an den Küſten von Pommern, Metlenbuxg, Litthauen und Sam= land alle Hafenpläße ſi<h mit Kriegern belebten , welche gegen die Dänen zu den Waffen gegriffen, ſtrömten von Norden und Weſten die ſtreitbaren Männer zum entfalteten Danebrog.
„Wollte Gott,“ ſagte der Senator, als Moltke und Hako ſi bei ihm verabſchiedeten, „ih ſähe meinen Sohn an Curex Seite; wenn er doh einmal in der Fremde ſein Glüd ſut, wollte ih, ex ſtände jezt auf Seiten der Königin. Es iſt eine große Frau, das fühlte ih ſhon damals, als ſie na< Lübe> fam. Diejenigen, welche meinten, fie demüthige ſi, die erkennen heute, daß fie damals die Hanſa mit ihren Neben umſchlungen hat. Abex ih ſchäme mich deſſen nicht, daß ih ihr in die Hände gearbeitet habe, denn i< glaube, daß ſie zum Segen der Völker Großes erſtrebt. Die Gräfin Olfſtröm war von bitterem
Bibliothek. Jahrg. 1886. Bd. VIL, S5