Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Hausſchweine: Berkſhireſhwein. 521

Gepräge des Bergtieres an. Der Leib wird kleiner und gcdrungenexr, der Kopf kürzer und weniger ſpißig, die Stirn breiter; der Hals verkürzt ſih und nimmt an Dicke zu, der Hinterteil wird mehr abgerundet, und die Läufe kräftigen ſih. Damit geht Hand in Hand, daß ſolche Bergſchweine wenig Fett anſeßen, dafür aber zarteres und feineres Fleiſch bekommen, und daß ſie an Fruchtbarkeit verlieren. Klima, Bodenverhältniſſe, Zucht und Kreuzung haben nun auch einen gewiſſen Einfluß auf die Färbung, und daher kommt es, daß in gewiſſen Gegenden dieſe, in anderen jene Färbung vorherrſht. So ſieht man in Spanien faſt nur ſchwarze Schweine, während ſolche bekanntlih bei uns im Norden ſelten ſind. Man hält und mäſtet die Schweine entweder in den Ställen, oder treibt ſie während eines großen Teils des Jahres im Freien umher. Die eingepferhten Tiere werden größer

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BVerkſhireſ<hwein. 1/16 natürl. Größe.

und fetter, ſind aber \{<hwächer und mehr Krankheiten ausgeſeßt als diejenigen, welche den größten Teil des Lebens im Freien zubringen; dieſe ſind gewöhnlich etwas hohbeiniger und magerer, dabei aber viel kräftiger, ſelbſtändiger und mutiger als jene. Nicht bloß in Amerika betreibt man ſolche Waldzucht, wie man ſagen könnte, ſondern au< in den meiſten Provinzen Rußlands, in den Donautiefländern, in Griechenland, Ftalien, Südfrankreich und Spanien. Fn Skandinavien laufen die Schweine, wenigſtens während des ganzen Sommers, nah ihrem Belieben umher, jedes mit einem feinen, dreiedigen Holzkumte um den Hals, welches ihnen das Eindringen in die umhegten Grundſtü>e verwehrt, ſie im übrigen aber niht hindert. Wenn man durch Norwegen reiſt, ſieht man die Schweine mit größter Behaglihkeit und Gemächlichkeit längs der Landſtraßen dahinlaufen und hier ſi allerlei Abfälle aufſuchen und andere Nahrung erwerben. Jm ſüdlichen Ungarn, Kroatien, Slavonien, Bosnien, Serbien, in der Türkei und in Spanien überläßt man ſie das ganze Jahr hindurch ſich ſelbſt und trägt nur inſofern Sorge um ſie, daß ſie ſih niht verlaufen. Sie nußen dann