Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Warzenſ<hwein. Hartläufer. 531

des Unterkiefers niht regelmäßig ausfallen. Die Behaarung der Seiten und der Unterteile des Leibes iſt ſelbſt in der kalten Jahreszeit kurz und dünn, in den warmen Monaten, und zumal nach der Härung, ſo ſpärlich, daß dann eigentli nur die graulich-ſchieferfarbene Haut zur Geltung kommt, und die weichen, dünnen Borſtenhaare, welche dieſelbe bede>en, ihr höchſtens einen lihteren Schimmer verleihen. Dagegen erreiht eine auf der Stirn beginnende, bis zum Kreuze fortlaufende, auf dem Nücken ſich verbreiternde, aus dien, wenig biegſamen, \{hwarzen, braunſpißigen Haaren gebildete Mähne eine ſo bedeutende Länge, daß ſie ſeitlih bis zum Bauche herabfällt. Starke Borſten umgeben auch das dicht bewimperte

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Warzenſ<hwein (Phacochoerus africanus). 1% natürl. Größe.

Auge, und ähnliche am Unterkiefer bilden einen ſehr bemerklihen Backenbart. Der Schwanzquaſt endlih beſteht aus einem ziemlih langen Buſche. Der Verbreitungskreis des Warzenſhweines erſtre>t ſi vornehmli<h über die öſtlichen Teile Mittelafrikas.

In Südafrika wird das Tier durch den oft mit ihm verwe<ſelten Hartläufer der Anſiedler, zu Deutſch „Schnellläufer“ (Phacochoerus aethiopicus, Phacochoerus oder Phascochoerus edentatus, typicus und pallasii, Sus aethiopicus und Angalla, Aper aethiopicus 2c.) vertreten. Jn Geſtalt, Größe und Färbung dem Verwandten ſehr nahe ſtehend, unterſcheidet ſich dieſe Art doch beſtimmt durch den bedeutend kürzeren, längs der Geſichtslinie nah oben gewölbten, alſo {wa< ramsnaſigen Kopf, die ſehr verlängerten und hängenden Augenwarzen, die viel ſtärker ſeitlih ausgebogenen Hauer und, wenigſtens im Alter, durch das gänzliche Fehlen der Schneidezähne in beiden Kiefern. Auch die

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