Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Narwal: Allgemeines. C27

Gattung (AMonodon), ſo weit von den übrigen Zahnwalen, daß man eine eigne Familie (Monodontidae) auf ihn begründet hat. Das Gebiß unterſcheidet ſi<h von dem aller übrigen Wale dur<h zwei mächtige, 2—8 m lange, verhältnismäßig aber ſ{<wache, von rehts nach links gewundene, innen hohle, wagere<t im Oberkiefer ſtehende Stoßzähne, von denen in der Regel einer, und zwar der rechtsſeitige, verkümmert, und welche beim Weibchen nux ausnahmsweiſe zu einer beſhränkten Entwi>elung gelangen, kennzeichnet ſih au< außerdem durch zwei leine Vorderzähne und einen Ba>enzahn im Oberkiefer, welche jedo<h nur bei jungen Tieren regelmäßig gefunden werden. Der Unterkiefer trägt niemals Zähne. Der Schädel iſt ebenfalls ungleihhälftig gebaut, unter den Halswirbeln der zweite mit dem

E + PDS C

Narwal (Monodon monoceros). 4 natürl. Größe.

dritten und vierten, auh wohl mit dem fünften und ſe<ſten verwachſen, die Wirbelſäule übrigens aus 12 rippentragenden, 9 Lenden- und 24—26 Schwanzwirbeln zuſammengeſeßt, das Bruſtbein vorn und hinten ausgeſ<hnitten und in der Mitte dur<hbohrt, das Shulterblatt breit und niedrig, der am oberen Gelenke ſehr verdi>te, unten flache Oberarm mit dem Vorderarme unbeweglich verbunden, der Handteil aus 7 Mittelknochen und 5 drei-, fünf-, vier- und dreigliederigen Fingern zuſammengeſeßt. Der walzige, vorn abgerundete Kopf nimmt etwa ein Siebentel der Geſamtlänge des langgeſtre>ten, faſt ſpindelförmigen Leibes ein; die ſehr kurze, breite und die, rehtsſeitig etwas verkürzte Schnauze ſcheidet ſich nict von der flahen Stirn und fällt nah vorn hin faſt ſenkreht ab; das Auge liegt tief an den Kopſſeiten, wenig höher als die Schnauzenſpiße, das ſehr kleine Ohr etwa 15 em weiter : 40*