Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

658 Vierzehnte Drdnung: Beuteltiere; erſte Familie: Springbeutler.

Das glei große oſtauſtraliſhe Gelbfußkänguruh, deſſen Abbildung wir bringe: (Petrogale xanthopus), ift blaß rötlihbraun, mit Grau gemiſcht, längs der Rüdenmitte dunkler, unterſeits weiß, eine Querbinde über den Schenkel ebenſo, eine ſeitliche, von der weißen Unterſeite ſcharf begrenzte Längsbinde ſ{hwärzli<h, der Fußwurzelteil gelb gefärbt, der Schwanz gelb und ſ<hwarzbraun geringelt. Mehr oder minder erheblihe Abänderungen ſcheinen beim Berg- wie beim Gelbfußkänguruh nicht ſelten zu ſein.

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Gelbfußkänguruh (Petrogale xanthopus). 1/4 natürl. Größe.

Die Gebirge Südauſtraliens beherbergen das Felſenkänguruh in ziemlicher Anzahl; do< wird es niht häufig bemerkt, weil es ein Nachtfreund iſt, welcher nur äußerſt ſelten vor Sonnenuntergang aus dunkeln Höhlen und Gängen zwiſchen den Felſen hervorkommt. Die Behendigkeit, mit welcher es auf den Felſenwänden herumklettert, würde einem Afffen alle Ehre machen. Seine Kletterfertigkeit hüßt es weit mehr als die übrigen Verwandten vor den Nachſtellungen des Menſchen und anderer Feinde. Das Felſenkänguruh verlangt einen ſehr geübten Jäger und fällt auh dieſem nur dann zur Beute, wenn er den von ſeinem Wilde ſtreng eingehaltenen Wechſel ausgeſpürt hat. Die Eingeborenen folgen der deutlich wahrnehmbaren Fährte wohl auch bis zu dem Geklüfte, in welchem ſih das Tier bei Tage verborgen hält; zu ſolcher Jagd aber gehört die bewunderungswürdige Geduld des Wilden: der Europäer unterläßt ſie weislih. Ein ſhlimmerer Feind als der Menſch ſoll der Dingo ſein, weil er häufig genug in den Höhlen wohnt, in welche das Felſenkänguruh ſih bei Tage zurückzieht. Doch gelingt es auch ihm nux dur<h Überrumpelung, ſi des ſehr vorſichtigen Tieres zu bemächtigen; denn wenn dieſes ſeinen Feind bemerkt, iſt es mit wenigen Säßen