Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Zu>kereihhorn. Beutelmaus. 679

Der Zwerg unter den Kletterbeutlern, die Beutel- oder Opoſſummaus (A crxabates pygmaeus, Didelphys pygmaea, Petaurus pygmaeus 2c.), wird mit Recht als Vertreter einer Gattung betrachtet. Fhre breite Flughaut reiht bis zur Handwurzel herab, der Schwanz iſt zweizeilig, federartig, die Ohren ſind mäßig behaart. Das niedliche Tierchen hat ungefähr die Größe unſerer Hausmaus, und wenn es auf einem Aſte ſit, die dehnbare Flughaut an den Leib gelegt, ſieht es unſeren zierlichen und doch ſo verhaßten Nagern täuſchend ähnlih. Seine ganze Länge beträgt etwa 14,5 cm, wovon ein wenig mehr als die Hälfte auf den Schwanz und das übrige auf den Leib kommt. Der kurze, weiche Pelz iſt oben graubraun, unten gelblihweiß gefärbt; die Augen ſind ſ{<hwarz umringelt, die Ohren vorn dunkel, hinten weißli<h. Beide Hauptfarben des Leibes trennen ſich

Beutelmaus (Acrobates pygmaeus). Natürliche Größe.

ſharf voneinander. Jm Sigen legt ſi< die Flughaut faltig an den Leib an und wird ſo zu einem ganz beſonderen Shmuke der Opoſſummaus. Das zarte Weiß am unteren Nande erſcheint dann wie ein geſ<ma>voller Spißenſaum an dem Mantel, welcher auf den Schultern des Tieres liegt.

Die in Oſtauſtralien von Queensland bis Victoria heimiſche Beutelmaus nährt ſich wie ihre Verwandten von Blättern, Früchten, Knoſpen und anderen zarten Pflanzenteilen, verſ<mäht aber auch ein kleines Kerbtier niht, falls ſie dieſes zufällig entde>t. An Lebendigfeit und Beweglichkeit ſteht ſie den Verwandten kaum nach, und in der Fähigkeit, große Entfernungen mit Hilfe der ausgebreiteten Flughaut zu überſpringen oder zu überfliegen, wird ſie nur von wenigen übertroffen. Man ſagt, daß das Tierchen ſowohl bei den Eingeborenen wie bei den Eingewanderten in der Nähe von Port Jackſon ſehr beliebt ſei und häufig zahm im Bauer gehalten werde; doh fehlen zur Zeit no genauere Berichte ebenſowohl über das Leben und Weſen der Gefangenen wie über das Freileben, die Fortpflanzung und die Aufzucht der Fungen dieſes ſ{<mu>en Geſchöpfes.