Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/2

4 Erſte Drdnung: Baumvögel; fünfunddreißigſte Familie: Nageſhnäbler.

der Liebe“, ſagt Levaillant, „läßt die männliche Narina Laute vernehmen, die Schmerz auszudrü>en ſcheinen, während der übrigen Zeit des Jahres iſt ſie ſehr ſ<weigſam.“ Verreaux beſtätigt dieſe Angabe und nennt die Stimme ein klagendes und lang verhallendes Geſchrei. Aber neben dieſen Lauten gibt der Vogel auh noh andere zu hören: er beſizt nämlih bauchredneriſ<he Begabung. Nicht ſelten glaubt man ihn in weiter Ferne, während erin unmittelbarſter Nähe ſißt. Dieſe Angabe kann ih bekräftigen; denn ih habe beſtimmt das ſonderbare Shwaßen vernommen, ohne mir es anfänglich erklären zu können. Levaillant verſichert, daß man die Narina herbeiziehen tönne, wenn man den Schrei der Cule nahahme oder auf einem Blatte pfeife, und dies ſtimmt re<t wohl mit dem überein, was andere Naturforſcher von ſüdamerikaniſchen Arten beobachteten. Die Nahrung beſteht vorzugsweiſe aus Schmetterlingen, Geſpenſtſhre>en und Fliegen. Verreaux fand übrigens au, obwohl ſehr ſelten, Käferreſte in dem Magen der von ihm erlegten. Nach Levaillant niſtet die Narina in hohlen Bäumen und legt vier faſt runde Eier von weißer Farbe, die aber, ſolange ſie noh niht ausgeblaſen ſind, wegen des dur<ſhimmernden Fnhaltes rötlih erſcheinen. Verreaux jagt, daß die Anzahl der Eier 2, ſelten 3 betrage. Die Brutzeit ſoll 20 Tage währen, das Wachstum der Jungen ungefähr gleiche Zeit erfordern. Aber auh nah dem Ausfliegen bleiben dieſe no< längere Zeit bei den Alten.

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Narina (Trogon narina). 2?/s natürl. Größe.

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Über die amerikaniſchen Nageſchnäbler ſind wir genauer unterrichtet. Man hat die vielen Arten, welche die Weſthälfte unſerer Erde bewohnen, neuerdings in mehrere Gattungen zerteilt; die Unterſchiede, die hervorgehoben wurden, ſind aber größtenteils geringſügig.

Azara beſchrieb zuerſt die Surukua (Trogon sSUrucua und leucurus), einen Vogel, deſſen Länge 26, deſſen Breite 38, deſſen Fittih 12 und deſſen Shwanz 9 em mißt. Das Männchen iſt wirklich prachtvoll gefärbt. Kopf und Hals bis zur Bruſt herab ſind blauſchwarz; der Rücken iſt grün, der Bauch blutrot; die Kopf-, Hals- und Rückenfedern ſ{himmern in Metallfarben, die