Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

14 Siebente Ordnung: Suchvögel; erſte Familie: Negenpſeifer.

iſt braun, der Schnabel an der Spite zinnoberrot, an der Wurzel dunkelgrün, der Fuß hellgrün. Die Länge beträgt beim Männchen 24, beim Weibchen 26, die Breite bei jenem 42, bei dieſem 47, die Fittichlänge 14, die Schwanzlänge 5 em.

Das Verbreitungsgebiet der Goldralle reiht über einen großen Teil Afrikas und Südaſiens. Jh fand ſie am Menſalehſee und in Unterägypten überhaupt, einzeln aber auh im Sudan auf; andere Forſcher ſammelten ſie am Senegal, in Moçambique und auf Madagaskar, die Güßfeldtſche Loango- Expedition auh in Niederguinea; außerdem lebt ſie in Fapan, China und Jndien, auf Formoſa, Ceylon und den Sunda-Fnſeln und beſucht

Goldralle (Rhynechaea capensis). ’/% natürl. Größe.

ebenſo den Süden Auſtraliens. Nach meinen Erfahrungen wandert ſie niht, ſondern gehört höchſtens zu den Strichvögeln; denn man trifft ſie zu gleicher Zeit in Unterägypten und im Oftſudan. Sie hauſt in Sümpfen, Brüchen, auf waſſerreichen Feldern, aber au< zwiſchen Gebüſch, ſogar im Röhricht und begnügt ſi< mit einem ſehr kleinen Gebiete. Jm Frühjahre hält fie ſi< paarweiſe, ſpäter in kleinen Flügen von 4—6 Stü>k. Fhr Weſen erinnert in gewiſſer Hinſiht noh an die Schnepfen, hat aber doh größere Ähnlichkeit mit dem der Rallen. Sie iſ Nahht- oder Dämmerungsvogel. Solange wie möglih ſi verbergend, treibt ſie ſi< zwiſchen de>enden Pflanzen umher, zeigt ſich nur ſelten auf freieren Stellen und ſucht, wenn ſie wirkli eine ſolche überſchreiten muß, baldmöglichſt wieder das ſhüßende Diekicht zu gewinnen. Zhr Lauf geſchieht ſehr raſh, gleihviel, ob der Boden, auf welchem ſie ſi< bewegt, hart oder ſ<hlammig iſt. Um ſo ſchlechter iſt der Flug. Alle Goldrallen, welhe ih beobachten konnte, erhoben ſi<, nah Schnepfenart, erſt hart vor meinen Füßen, flatterten mehr als ſie flogen, unſicher und ſhwankend, niedrig dahin und