Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

486 Zweite Ordnung: Panzere<hſen.

breit oder in die Quere gezogen, vorn allmählich verſhmälert, der Schnauzenteil ſo weit vorgezogen, daß der eigentliche Schädel kaum den fünſten Teil der Kopflänge beträgt. Das Hinterhauptsbein beſteht aus 4, das Keilbein aus 7, das S<hläfenbein aus 3, das Scheitelbein aus 1, das Stirnbein aus 3 Knochen; ein kleines Siebbein iſt vorhanden; die Gaumenbeine ſind groß und länglich, die Oberkieferknochen, die den Zwiſchenkiefer umfaſſen, außerordentli<h entwi>elt, da ſie auch die breite und platte Gaumenfläche darſtellen. Nach hinten hin verbinden ſie ſi< dur< einen langen Fortſaß mit dem Fochbeine und den Flügelanſäßen des Keilbeines. Die Naſenhöhle, zu deren Vildung die innere Fläche jener Knochen beiträgt, wird durch zwei ſehr lange Naſenbeine geſchloſſen. Der große und ſtarte Unterkiefer hat zwei nah vorn durch eine Naht verbundene Äſte, von welchen jeder einzelne aus ſehs ebenfalls dur< Nähte vereinigten Stücken gebildet wird. Die Zähne ſind in

Gerippe und Bauhbruſtbein des Krokodiles.

Höhlen eingekeilt, kegelförmig zugeſpizt und kaum merklih nach hinten gekrümmt, im allgemeinen unter ſi ſehr ähnlih, nur durc die Länge verſchieden. Jhre kegelförmige Krone hat vorn und hinten eine ſcharfe Kante; die Wurzel iſt ſtets einfa und faſt bis zur Krone hohl, da jeder einzelne einen Erſaßzahn in ſih trägt, der nahwä<hſt, wenn der ältere abbricht, vielleicht auh dieſen zu einer beſtimmten Zeit verdrängt. Die des Unterkiefers paſſen in die Lü>en derer des Oberkiefers; die beiden vorderen Zähne des Unterkiefers treten in Gruben oder Ausſ\<nitte des Oberkiefers ein. Gewöhnlich ſind der erſte und der vierte Zahn des Unterkiefers und der dritte des Oberkiefers die längſten und ſtärkſten. Je nach den Arten ändert die Anzahl der Zähne erheblich ab.

Jn der Wirbelſäule zählt man gewöhnlih 9 Hals-, 12—13 Rü>kenz, 2—4 Lenden-, 9—3 Kreuz- und 34—42 Schwanzwirbel. Alle dieſe Knochenkörper verwachſen niht zu einem einzigen Stücke, ſondern beſtehen aus mehreren, dur<h Nähte und Knorpelſchichten verbundenen Teilen: ihre hintere Fläche iſt kugelig, die vordere ausgehöhlt, um die hintere aufzunehmen. Außer den 12—183 zweiköpfigen, mit hakenförmigen Fortſäßen verſehenen Rippen finden ſi aber noh beſondere, dünne, niht mit der Wirbelſäule verbundene knöcherne Bauchrippen in 7 oder 8 Querreihen , die zwiſchen den Schichten der Bauchmuskeln liegen und vorn ſi< an die Knorpel der leßten Rippen und den tnorpeligen Fortſaß des Bruſtbeines hinten aber im Schambeine anlegen und das ſogenannte