Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

708 Erſte Ordnung: Froſchlurche; ſehſte Familie: Kröten.

Es läßt ſih annehmen, daß die Gefräßigkeit dieſer Kröte ſich zu der der unſrigen ebenſo verhält, wie ihre Körpergröße; ſichere Angaben über die Nahrung der amerikaniſchen Art ſind mir jedo<h niht bekannt.

Mit Beginn der Regenzeit, in ſüdlichen Teilen ihres Verbreitungsgebietes zu Ende des Winters begibt ſih die Aga in das Waſſer, um zu laichen. Laut Henſel beginnt die Fortpflanzungszeit in Rio Grande do Sul im Juni und dauert mehrere Monate hindurx<, ſo daß man ſelbſt im Oktober noh ihre langen Eiſchnüre finden kann. Nur wenn die Wärme unter den Gefrierpunkt ſinkt und die Pfüßen ſi<h mit Eis de>en, wird das Paarungsgeſchäft unterbrohen. Dann verſtummt der im tiefen Baß ausgeſtoßene Triller der Männchen, und die Tiere ziehen ſi< in ihre Wohnungen in der Nähe des

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Naſenkröte (Rhinophrynus dorsalis). Natürliche Größe.

Waſſers unter Steine und Baumſtämme zurü>, um den baldigen Eintritt wärmerer Zeit abzuwarten. Die Larven der Aga, die in der Jugend ſ{<hwarz ausſehen, ſind unverhältnismäßig klein im Vergleiche zu der Größe der Alten; ſelbſt die junge Kröte, die eben ihre Verwandlung beendet hat, erreiht nur eine Länge von 1 cm. Aber auch ſolche, welche die dreifache Größe erreicht haben, ſind in ihrer Färbung noh gänzlich von den Alten verſchieden, auf der Oberſeite bräunlich oder gelblihgrau mit ſymmetriſch verteilten dunkelbraunen Fle>en , die an ihrem Außenrande dunklere, nah der Mitte zu hellere braune Färbung und einen ſ{malen, hellen, ſie umgebenden Saum zeigen. Man kann einen zuweilen unpaaren, gewöhnlih aber in zwei gleiche Hälften geteilten Scheitelfle>en zwiſchen den Augen unterſcheiden; auf ihn folgen jederſeits ein ſ{hmälerer Fle>en oberhalb des vorderen Endes der Ohrdrüſe, hierauf zwei kleine, niht ſelten miteinander verſhmelzende Fle>en zu beiden Seiten diht an der Mittellinie des Rü>kens und außerdem in ungleichen Abſtänden no drei Fle>kenpaare, deren lebtes und kleinſtes zu beiden Seiten des Steißbeinendes gelegen iſt. Zwiſchen den größeren Fle>en zerſtreut und weniger beſtändig finden ſi andere, kleinere. Die Hinterbeine werden dur< Querbänder von dunklerer