Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

Rieſenhaiï. Rauhhai. Krauſenhai. 453

Ein beahhtenswerter Hai des weſtlihen Fndiſchen und vielleicht au< des Stillen Meeres iſt der Rauhhai (Rhinodon typicus), der einzige Vertreter der gleihnamigen Familie (Rhinodontidae). Seine Länge beträgt ſicher über 15 m, joll ſogar 21 m erreihen. „Er iſt“, ſagt Günther, „völlig harmlos, ſeine Zähne ſind äußerſt klein und zahlreih und in breite Bänder geſtellt; er foll Tang freſſen, eine Beobachtung, die der Beſtätigung bedarf. Die Schnauze iſt ſehr breit, kurz und fla; die Augen ſind ſehr klein.“

Eigentümlih durch ihre kammförmigen Zähne ſind die fünf Arten der Kam mzähner (Notidanida e). Die Zähne zeigen beſonders im Unterkiefer, wo ſie in mehreren Reihen hintereinander ſtehen, die Kammform, während die in einer Reihe geſtellten Zähne des Oberkiefers gegen die Mitte zu eine lanzettförmige Geſtalt haben. Unſere Abbildung

Krauſenhai (Chlamydoselache anguinea). 1% natürl. Größe.

zeigt den Krauſenhai (Chlamydoselache anguinea), ſo genannt wegen der krauſenförmigen Falten zwiſchen ſeinen Kiemenöffnungen. Ein Stü, das Günther von Japan aus der Bucht von Jedo gegenüber Tokio erhielt, war faſt 1,5 m lang. Günther ſtellt die Art zu den Tiefſeefiſchen.

Zu den Knorxpelfiſchen, die Eier legen, gehören die Kaßenhaie (Secylliidae), fleine Haifiſche mit zwei weit nah hinten ſtehenden Nückenfloſſen und entwi>elter Afterfloſſe, langgeſtre>ter, niht gegabelter, ſondern am Ende abgeſtußter Shwanzfloſſe, Sprißlöchern, fünf Kiemenöffnungen, deren leßte über der Wurzel der breiten Bruſtfloſſen ſteht, kurzer, ſtumpfer Schnauze, in der Nähe des Mundes ſtehenden, in einer bis zum Lippenrande laufenden Rinne fortgeſeßten, dur<h ein oder zwei Hautläpp<hen verſchließbaren Naſenlôöhern und dreie>igen, in der Mitte ſcharf geſpißten, ſeitlih geſägten Zähnen. Die Katenhaie bevölkern in etwa aht Arten alle Meere.

ZU den Kagenhaien im engeren Sinne (Secyllium), bei denen die erſte Rückenfloſſe zwiſchen Bauch- und Afterfloſſe, die zweite zwiſchen Aſter- und Schwanzfloſſe ſteht, zählen