Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

456 Achte Ordnung: Knorpelfloſſer; ſechſte und ſiebente Familie: Doggenhaie 2c.

waren, Beim Erwachen fühlten alle außerordentlihen Ekel; ihre Geſichter waren gerötet, und deren Oberhaut wie die des Kopfes trennte ſih fezenweiſe ab; erſt nachdem dies geſehen, endeten dieſe Zuſtände.

Ungeachtet der Zählebigkeit der Kaßenhaie halten ſie ſich ſ{<le<t in der Gefangenſchaft. Jn einem engeren Be>en bewegen ſie ſi< wenig, liegen vielmehr gewöhnli< ftill auf dem Grunde und laſſen ſelbſt Fiſche, ohne ſie zu behelligen, an ſih vorüberziehen, oder ſie ſchwimmen vom Anfange bis zum Ende ihrer Gefangenſchaft raſtlos und ruhelos umher, ſtoßen ſih den Vorderteil ihrer Schnauze wund, verſhmähen alle Nahrung und gehen elendiglih zu Grunde. Dagegen befanden ſie ſi in den großen Been, die Coſta an der Meeresküſte ausgegraben und mit der See in Verbindung geſeßt hatte, ſehr wohl, zeigten alle ihre Eigentümlilhkeiten und haben ſich ſogar fortgepflanzt. Das Weibchen eines Paares, das man Anfang April in eine der Kammern des Seeteiches gebracht hatte, legte nah

Philipps Doggenhai (Cestracion philippi). % natürl. Größe.

Verlauf eines Monats 18 Eier, woraus nah ungefähr 9 Monaten in den erſten Tagen des Dezember friſche und muntere Junge auskamen.

Beſondere Beachtung verdient Philipps Doggenhai, der Port Ja>ſon Shark der auſtraliſchen Anſiedler und Engländer (Cestracion philippi), und die drei übrigen Arten der Gattung (Cestracion) und Familie (Cestraciontidae) der Doggenhaie, „weil“, wie Günther ſagt, „Vertreter der leßteren in zahlreihen Formen in primären und ſekundären Erdſchichten vorkommen. Jhre Bezahnung iſt gleichförmig dem Ergreifen und Kauen von Krebſen und hartſchaligen Tieren angepaßt.“

Philipps Doggenhai iſt häufig an den Küſten Auſtraliens. „Jh habe ihn“, ſchreibt Haa>e, „wiederholt an der Angel gefangen, und zwar an ſolhen Angeln, die für ganz kleine Fiſche beſtimmt und an einer dünnen Schnur befeſtigt waren. Dieſe Haie ſind nihts weniger als ungeſtüm, folgen willig dem Zuge der Leine und laſſen ſi< ohne Umſtände in das ſeihte Waſſer ſandiger Uferſtre>en hineinziehen, wo ſie dann mit Leichtigkeit ergriffen werden können.“ Merkwürdig ſind die hornigen Eiſchalen dieſes Haies. Sie ſind kegelförmig und beſtehen aus zwei ſ{hraubenförmig umeinander gewundenen Platten. „Dieſe Eiſchalen“, ſagt Haa>e, „werden an den von mir beſuchten Küſtenſtreden Südauſtraliens ſo häufig gefunden, daß ſie den Charakter des Küſtenbildes mit