Cèrnagora
239
matinern zu den höchſten Gräueln, daß - ein Mann gegen ein Weib ſchieße, ſelb wenn ein angreifender Feind ſi, ſeiner Sicherung wegen, hinter ihr verſte>t hielte. Von jeher gingen, ſelbſt bei beſtehender Blutrache zwiſchen Familien, die Weiber beider Theile nah wie vor ungeſtört gegenſeitig in die cinander befehdenden Häuſer und Ortſchaften, und man ſieht ſie oftmals während der higigſten Gefechte in der Vorderreihe durch ihren eigenen Leib die Männer deen. Einige wohlgezielte Schüſſe ſtre>ten das Weib ſammt dem Manne nieder. Ein fürchterliches Geheul, der Stachel, womit ſie ſelb| ſi< zum Angriff peitſchen, folgte dem Fall der Beiden; die Montenegriner ſammelten ſi in dihte Maſſen auf dicſen PVunkt und gaben, nachdem ſie ihre Todten weggetrageu hatten, ununterbro<hen Feuer auf das Kaſell,“ Zu gleicher Zeit ſtürzten ſich viele Hunderte auf den reten FlËgel des öôſterreichiſhen Cordons — namentli<h gegen — Vidrak und Novoselo warfen ausgeſandte Patrouillen, und ſelbſt einen mit fünfzehn Mann zu Hülfe eilenden Jäger-Officier mit hundertfacher Uebermacht zurü> — verwundeten dieſen und tödteten einen Jäger. „Die Montenegriner aber, mehrere Tauſend an der Zahl, hielten unter fortwährendem Anrennen und feuern den ganzen Tag über und die folgende Nacht hindur< jene niedrige mit Schindeln gede>te Wadchftube nmzingelt. Jn dieſer bedenklichen Lage, gänzlich abgeſchnitten von aller Verbindung mit den übrigen Truppen, hielt die Beſatzung des Kaſcll's,