Charakterologie

Dorwort VII

echter Beziehung zu harafterlihen Sragen und nicht aus formaler Syjternfreude oder aus dharafterologiihem „Spürtrieb” an unjere Wiljenjchaft berangeht.

Nodh eine Bemerkung zum Ausdrud „Charafterologie“: Befanntlic) führt zu weitgehende Derdeutjhung in der Wiljenjchaft zur Derwilhung von Unterjchieden. Unjer Sprahhempfinden verjteht unter „tunde” etwas anderes als unter „-logie”. Durhweg fügt man die Endung „logie” an ein Wort an, wenn es ji um die wijjenjhaftlihe Durddringung des betreffenden Gebietes handelt, und jpriht immer dann von „=tunde”, wenn die außerwiljenjchaftlihhe Beziehung zum betreffenden Gegenjtande gemeint ilt. „Menjchenftunde“ (= Menjchentennertum) ijt nicht Anthro= pologie, und wer „länderfundig“ ijt, braucht nody lange nicht ein geo= graphilhes Eramen bejtehen zu fönnen. Ein Tierfreund, ein Reiter, ein Hirte, — jie jind „tundig” ihrer Tiere, — der Zoologe jteht an joldyer Art Beziehung zu Tieren weit hinter ihnen zurüd. In der Charatterologie liegt es nun jo, daß die lebendigjte Charafterfunde wohl die beite Grundlage für die Charafterologie bildet, hier aber jo wenig wie jonjt mit ihr zulammenfällt. — Aus diejem Grunde wurde das Wort „Charakterologie“ beibehalten und nicht duch „Charafterfunde” erjebt.

Sür mande Hilfe und Anregung bei der Abfajfung und Drudlegung des Buches jage ih Herrn Dr. Brud) in Leipzig meinen beiten Danf.

halle, März 1936. Paul Helwig.