Charakterologie

9 Mediziniihe Typologien

organijhe Gejchlojjenheit dazu hat. Nur entwidelt jicy die Richtung auf gänzlidy andere Art als beim Schizothymen.

Der Schizothyme baut intenjiv an fic) jelbit. Bejonders in den hochwertigen Sormen jtellt er jein eigenes Sein unter hohe Anforderungen. Er neigt eben in allem dazu, Elare Sorm zu jhaffen. Er jchafft in jeinem Leben und in jeinem Tun einen „Stil“. Er neigt zu großer Selbjtöilziplinierung, Afkteje, fabt jich felbjt rigoros arı. — Der Zyflifer Iebt überhaupt nicht primär auf fid) jelbjt hin. Er fühlt, denft, Tebt von fich weg auf die Welt hin. Der Schizothyme jteht darum in dauernder Spannung zu jich felbit. Der Zyflothyme lebt weit wohnlicher in fich, er jtrömt darum aud; für andere immer eine gewijje Behaglichteit aus.

„sorm“ ijt in jeder Hinjicht ein Hauptmerfmal des Schizotbymen. Stofflihe Sülle fennzeichnet den Zyflothymen. Sormmenjc — Stoffmenjd), jo unterjcheiden fie ji im Leben, in Wiljenjchaft, Kunjt und allen Kulturgebieten. In gejellichaftlicher Hinficht ijt der Schizothyme der Arijtofrat (jeine Dijtanz und feine Difziplin, die fi) gegen fich jelbjt richtet wie gegen alles andere, bringen den Atijtofratismus von jelbjt mit jich). Er liebt nicht viele Menjhen, jondern wenige, denen er jich dann ganz anders widmet. Der Zyflothyme ift der typijche Gejellichafter. Der Schizothyme jpricht ji) wenig aus, der Zyflothyme bedarf der Ausjpradhe in Steude und Leid.

Der Schizothyme zeigt die Liebe zur Sorm aud) darin, daß er in Denfen und Handeln von einer Sorm ausgeht, nicht nur auf eine Hare Sorm zujtrebt. Das gehört zu feinem Syjtemdenfen und =bandeln. Der Zyflifer ijt der Politifer von „Sall zu Sall“, der Elajtiiche, der pofitiv gejprochen vieler Umwege und indirekter Zielerreihungen fähig ilt, negativ viel leichter von gerader Route abzubringen ijt. Diejfe jchon erwähnte GegenJäglichteit von „Marimenjyjtem“ des Schizothymen und „ituationsoffener Jeweiligteit“ im Handeln des Zyflifers zeigt fich Ihon in der Aufnahme der Welt. Der Schizothyme hat aud) da ein fejtes Syjtem, eine entjcheidende Derjpeftive, die von vornherein nur Bejtimmtes in jich hereinläkt. In der Piychoje wird diejfe Sejtung oft jo jtarr und eng, daß jie überhaupt feine „Seniter” mehr offen hat, durch die die bunte Wirklichkeit hineindringen fönnte.

Sür den Schizothymen jtellt ein notwendiger Kompromiß jchon eine recht bedenkliche Erjchütterung feines vielfach gejtüßten Syjtemgebäudes dar, für den Zyfliter ijt er jelbjtverjtändlich (was für die gegenjeitige Beurteilung der Charaktere durch einander wichtig it; f. S. 116).

Eines bedingt aljo das andere. Weil beim Zyfliter alles mit allem ver=