Charakterologie

Die Kretjchmerfche Typenlehre 99

g) Die förperlihen Entjpredhungen.

Wir geben die Merkmale der drei wichtigiten Körpertypen!) in Tas bellenform. Wir bemerfen dabei, daß fih die grundlegenden Strufturunterjhiede jchon rein ausdrudsmäßig erfühlen lajjen. Man würde für den jeelijh breiten, völligen Zyflifer nicht auf hagere, jyarf profilierte Körper typen taten und für den ftrengen, affetiihen Schizothymen nicht auf wohlaufgerundete Settpoliter. (Shafejpeares befanntes Wort im „Cäjar”, das aud Kretichmer zitiert: „Laßt wohlbeleibte Männer um mid) fein, mit glatten Köpfen, und die nadıts qut jchlafen!" — Daran ijt befonders die Sorderung der „glatten Köpfe“ überrajchend — jiehe in der Tabelle die häufige und bejonders „jchöne" Glate der Pyfnifer-Zyfloiden!) — So wird man im ganzen jhon vom Ausörud her ungefähr das Richtige treffen. Dod gilt das nicht für viele Einzelheiten und nicht für den ganzen Typ des Athletijhen, den man nach dem Ausörud wohl nicht ohne weiteres zum jchizotbymen Sormfreis rechnen würde — ebenjowenig wie den Dysplaftiichen.

1. Aftbenijchher?) oder leptojomer Typ.

Rumpf und Glieder: jchlanf, mager, grazil (b3w. jhwädlich) wenn jtarf ausgeprägt: aufgejhofjen, blutarme Haut, jhmale abfallende Schultern, dünne, musfelijhywahe Glieder, feine inodige Hände, Tleiner Schädel, langer flacher Bruftforb mit jpiem Rippenwinfel.

Datianten: breite Schultern, Anzeihen von Seminismus, eunucdhoider Hodhwuchs, Infantilismen, „Legierungen“ mit anderen Typen.

Schädel und Gejidht: fleiner Schädelumfang; Gejiht lang und fchmal, blaß, mager, „hat“. Kinnpartie zurüdtretend, fümmerlich, Unterfiefer Hein.

1) Wir bejchränfen uns beim jchizothymen Sormfreis auf die beiden Körpertypen des Ajthenijch-Teptofomen und des Athletijchen und lafjen, um die Überlicht nicht zu erfehweren, den dysplaftiihen Typ weg. Dysplaftijch bedeutet jene Körpergejtalt, die durch mangelnde Plajtit oder durch bejtimmte Derzerrung der Sorm gefennzeichnet ift, aljo 3. B. geringe Profilbildung des Gefichts, — Naje ohne deutliche Sorm, wobei obendrein durch) ftarfe Settbildung das Wenige an Sorm nod verwilcht wird (dysplaftifcher Settwuchs); Babys haben in etwa einen ähnlichen Körper; die Gefichtsbildung mandjer Dysplaftifchen mutet ausgejprohen infantil an.

2) Der Ausörud „afthenifh” ftammt von Barthel-Stiller, der diefen Typ als erfter jchilderte.

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