Charakterologie

98 Mediziniiche Typologien

„groß”, überduchjichnittlic im Sormat — (negativ:) oft ohne lebendige Nähe und innere Sülle. Bejonders Stauengeitalten verrutihen den jchizo= thbymen Dichtern oft in eine falte, etwas leere Sorm „ohne Sleijh und Blut“. (Schillers Stauen, Hebbels Stauen.) — Der jdhizothyme Künitler it ausgejprochener Jdealijt. Darum ijt er aber au) nie in voller Harmonie mit der Welt, und daraus entjtehen ihm die großen Gegenjaß=Konzeptionen. Kretijchmer nennt als Beijpiele: Shafejpeare, Schiller, Tajjo, Kleiit, Hölderlin, E&.T.A.Hoffmann,Strinöberg,Doltairte, heine, Grabbe, hebbel, Grillparzer. (Uns jcheint Shafejpeare allerdings weit weniger gut in diejen Typ zu pajjen, als etwa Hebbel und Kleijt. Shafeipeare hat zu viel Erzählerijches, fommt zu gerne in feinen Bildern vom Bundertiten ins Taujendjte, hat zu viel Humoriges. Kann ein ausge= Iprohener Schizothymer den „Sommernadhtstraum” gejchrieben haben mit diejer Liebe zu Hody und Niedrig, Gut und Böjfe — man denfe an die Rüpel — und mit diejer warmen Gelöjtheit ausgejprocdhener Liebesjeligteit?) Bei Shafejpeare, der deutlihhjit die Züge beider Typen zeigt, tritt aber aud) die Unzulänglichkeit des Begriffs „Mijchtypus” fraß hervor (j. darüber ausführlicher in der Kritif an Kretjchmer, S. 1207.).

Der Zyflothbyme ijt Epifer, ijt Stoffmenjch. Er hat Erzählerfreude, ilt Realift, liebt das Detail und das Genre. Dabei ijt jowohl das Detail (und das Genre) zu betonen, wie daß er es liebt. Denn er jteht warmhberzig zu feinen Siguren, gibt aud) die Shwächen der Mitmenjhen aus liebe= vollem Mitverjtehen. Er it Humorijt. (6. Keller, Reuter, Stifter, Rofegger, Balzac, 3ola.)t)

Damit ijt das Grundlegende des Typengegenjaßes im Seelijchen unges fähr umtijjen.?) Einige Ergänzungen werden bei Bejprehung der jic an Kretjchmer anjcliegenden Sorjhungen (experimentelle und jtatijtijche Unterfuhungen) noch nachgeholt. — Wir wenden uns jet zunädjt zu den förperlihen Merkmalen.

1) Bei Kleijt, dem typijhen Schizothbymen, jteht im Zentrum aller jeiner Knotenjchürzungen der Kontrajt von innerer (autijtiicher) Welt und äuberer Wirklichkeit. Die Erfehütterung und Spannung erwädjt falt jtets aus dem Ein= brud) der Realität in die Eigenwelt („Homburg“, „Penthejilea“, „Marquije von ©."). Dergleiche dazu auch die grandiofe Schilderung der ethijchen Rigorojität und Unerbittlichfeit im „Michael Kohlbaas“, an dem man fajt alle Merimale des Schizothymen aufzeigen fönnte.

2) Wir empfehlen aber dringend die Lektüre der auch ftiliftiich ausgezeichneten Typenjcilderungen einzelner fontreter Sälle des Gefunden und Kranfen bei Kretichmer.