Charakterologie

110 Medizinifche Typologien

Die Ausörudsbewegungen der Pyfnifer find weich, rund, flüjjig, ungezwungen. Die der Schizothymen jind oft jteif, edig, abgejett, zuweilen abrupt und entgleijend. — Die Handjchrift zeigt entiprechende UnterIchiede. Der Rohrbadhjdhe Sormdeutungsverjudh!) ergab, dak die Schizothymen jubjeftiver und introverfierter reagieren, d.h. weit mehr aus jich zu den Stagmenten hinzutun und fie außerdem auf ihr eigenes Erleben beziehen. Der Gegenja wäre: die Bilder objeftiv, vom Id) Iosgelöit aus ihrer eigenen Möglichteit zu deuten.

m) Beziehung zu den Rajje= und Entwidlungstypen.

Die Kretjchmerjchen Typen zeigen in mandyen Puntten Ähnlichkeit mit den Rafjjetypen, wie fie Günther u. a. aufgeitellt haben: der Schizo= thyme weijt manche Züge des typijch nordiihen Menjchen auf, der Zyflothyme zeigt einige Züge, die auch dem ojtiichen Menjhen zufommen. Es wäre aber eine bedauerliche Derarmung, wollte marı deswegen zwei DerIpeftiven, die im Grunde völlig verjchieden find, zufammenlegen, und etwa die Kretichmerjchen Typen durdy die Rafjetypen erjegen. Kretichmers eigene Stellung zu diefer Stage geht dahin, daß die von ihm aufgeitellten Grundformen an fi) durch die verjchiedenijten Rajjen hindurdhgeben, daß es aber jelbjtverjtändlich für die Wijfenjchaft jehr fruchtbar jein wird, die Stage der Hinneigung bejtimmter Rajjen zu bejtimmten Typen offen= zu lajjen, und in diejer Richtung die Wirklichkeit jorgfältig und unvorein= genommen zu durchforjchen. — Es wäre aber aud) für die Rajjentypo= logie verhängnisvoll, wenn der Anjprud erhoben würde, die Sülle der möglichen Perjpeftiven duch nur eine zu erjegen. Ihrer unbejtreitbaren Wichtigkeit wird nidyt das Geringjte dadurch genommen, dab uns nod durd) andere Perjpeftiven Ausprägungsbilder des menjhlichen Charakters gegeben werden. Man würde das Wejen des Typenbegriffs völlig verfennen, wenn man die weiteren Sorjhungen unter die Leitidee jtellte, eine alle anderen umfajjende Typologie aufzujtellen. Das dürfte durc) die vergleichenden Betradhtungen diejes Buches wohl einwandfrei jichergeitellt fein. Die Rajjentypologie hat allen Anjprud; darauf, von den beiten Köpfen unjerer Zeit gefördert zu werden; und fie wird fiherlich am meiiten

1) Unvollftändige fragmentarifche Bilder werden zur Ergänzung vorgelegt bzw. es werden Klerographien vorgelegt, die als Stagmente von Bildern phantafiemäßig zu deuten und zu ergänzen find. Das Erperiment ijt jehr geeignet, die Arten der Phantafie deutlich zu machen.