Charakterologie

122 Medizinifche Typologien

beides in jid) vereinigen. Mit dem doppelten Dorbehalt natürlich, daß erjtens eine genügende Spannungsftaft da ijt, um die beiden Ausprägungstichtungen durchzubalten — und zweitens, daß auch dieje beiden Sormen nicht zuviel Hegatives in ji) enthalten: die jentimentale, Gegenjäe nicht ertragende Sorm der zyfliichen Gemütsart verträgt fich auch wejensmäßig nicht mit der jchizothymen Reizhaftigfeit, die immer ein gewijjes Mak an Kraft des Gegenjates vorausjett.

Jedenfalls ijt aljo der Begriff des „Mijchtyps” aud) in diejer Typologie alles andere als Zlar. Aber es gibt jo viele Dereinigungsmöglichkeiten, da ein Mijchtyp nicht wie jonjt aus der ganzen Typendimenjion überhaupt berausrüdt. Während fonjt ein Mijchtyp jtets etwas Unbefriedigendes daritellt und eigentlidy die Grenze der Gültigkeit der betreffenden Typologie überhaupt bezeichnet, fällt er hier (wenn es jich um die angegebenen Sälle handelt) nody durchaus in die Reichweite der Kretjchmerjchen Typen.

Aus diefen Überlegungen ergibt ih nun eine wichtige Solgerung für den Sinn und die Bedeutung der Typologien überhaupt.

e) Eine allgemeine Solgerung aus der bejonderen Art der Kretijhmerjhen Mijfchtypen.

Charaktere „prägen“ ficy wejensmäßig „aus“. Charakter ijt ja Ausprägung 3u bejtimmter Sorm, und Ausprägung ijt ein hoher Charafterwert. Aber es zeigt jich, daß es zwei Wege der Ausprägung gibt.

Die eine Entwidlung prägt in der jeweiligen Dimenfion zwijchen zwei fonfreten Typenpolen den Charakter jo aus, daß er jtets die Spannung der beiden Pole aushält. Die andere Entwidlung prägt den Charakter zu einem der beiden Pole aus. Dieje zweite Entwidlungsform it im Dergleich Zur erjten fraglos negativ. Nach allem Gejagten ijt es die wejentlihjite Aufgabe aller Charakterentwidlung, den eriten Weg zu gehen, d. h. überall da, wo alternativ das Wertvolle des Gegentyps ausgejdlojjen wird, ji) von diejer Ausprägungsart frei zu halten. Denn es ijt eben immer die negative Sorm des jeweiligen Tuypenpols, die allein den einen Typenpol „rein“ erhält. Reine Typen fönnen fein Charatterideal darjtellen, mögen fie aud) durch ein hohes Gejamtniveau des betreffenden Charakters mehr wert fein als Charaktere minderen Ranges mit Öurchgehaltener Spannung.

Auch hier gibt es das Weiterweijen der Typen von einer gewiljen Rangitufe an. Wir fönnen nicht einen jchizothymen Typ in irgendeiner jeiner pofitiven Eigenjhaften zu großem Sormat gejteigert denten, ohne daß er nicht Pojitives des anderen Typs hinzunehmen müßte. Gerad-