Charakterologie

Piyche und Charakter 5

die zweite handelt vom ichhaften, jtellungnehmenden Zentrum, das alle beteiligten Kräfte zu Auswirfungen des perjonalen Shöpferijhen madt. 4. Der erjten Bejchreibungsart entjpricht die „objeftive”, d.h. „wertfreie“ Pjychologie, welche die Seele nady dem Modell anorganijcher Dorgänge auffaßt — der zweiten diejenige „Charafterologie“, die nad) der Bedeutung, dem Werte für das Id) fragt, die davon ausgeht, daß Seele nidt ein einfach ablaufender Prozeß ift, jondern ein jtändiges „Ringen um Erfüllung“, um Erfüllung von ichhaften Tendenzen, wodurd) jeder Dorgang eine pojitive oder negative Bedeutung, einen Wert oder Unwert erhält. (Und das wieder jowohl für das eigene Ich wie für die anderen „Iche“.)

In diejem Bilde find zwei Gegenjäße nicht enthalten, die oft ebenfalls als typifch für den Unterjchied von Pjychologie und Charafterologie genannt werden: 1. Aufbau aus ifolierten „Elementen“ — gegenüber ganzheitlicher Betradhtungsweije, und 2. ftatijche Betrachtungsweife (die jedes Glied als majfiven fejten Bejtandteil nimmt) gegenüber döynamijcher (die das Sliegende und Energetijche, das Sihwandelnde unterjtreicht).

Das Bild wurde mit Ablicht jo gewählt, daß dieje beiden Gegenfäße in ihm nicht vertreten find. Denn jie jind für den Unterjchied von Piychologie und Cha= tafterologie nicht typiih. Man Tann innerhalb der Piychologie mojaikartig oder ganzheitlich denfen und jtatijch oder dynamijh. Daf die jog. „alte Piychologie“ vorwiegend mit ijolierten „Elementen“ arbeitete (mojaifartig) und vorwiegend in jtatijhen Modellen dachte, war ein Zufammentreffen, das mit der eigentlichen Richtungsverfchiedenheit von Pjychologie und Charafterologie nicht verbunden zu jein braucht — wie ja 3. B. längjt die Gejtaltpjychologie jehr entjchieden die ganzheitliche Betradhtung an die Stelle der ijolierten Elementenanalyje jeßte.

Ebenjo muß auch umgekehrt die Charafterologie immer wieder mit beiden Gegenjäßen fämpfen. Wer charafterliche „Grundfomponenten“ aufitellt, die miteinander fompojitorijch den Charakter zufammenjeßen, der ijt jehr in Gefahr, im Elementenmodell zu denfen: er unterfheidet döynamijdhe Elemente, ge= trennte „Kraft-Arten“. Und wer fi unter dem Begriff einer „CharaftereigenIhaft“ (befonders einer Charafter-Erbanlage) etwas „Seites“, „Majjives“ vorjtellt, mit genau umgrenzten Wirkungen, der nähert jich dem jtatijchen Modell. So Jind dieje beiden Gegenjäße nicht mit dem von Pfychologie und Charafterologie verbunden. Diejer Unterjchied hängt vielmehr an den genannten vier Punften, die jekt nodh etwas näher bejchrieben werden follen.

a) Die nahe Beziehung zum Handeln.

„„eele in Stontitellung zum Leben” ijt etwas anderes als Seele in MWecdjelwirfung mit dem Leben. Wechjelwirfung braudt nur ein Hin und Der von Reiz und Antwort, Eindrud und Reaktion zu meinen. In