Charakterologie

Zufammenfaflung und Abjehluß 293

londern es ilt ehtes Geheimnis in jeinem Sein jelbjt. Nicht die Wertzeuge find unzureichend, jondern jein eigenes Sein ijt in jich geheim= nisvoll.

Das wären die hauptjädhlichiten Einwände, die — jeder in jeiner Art an fich zu Recht bejtehen, die aber im ganzen gejehen mit faljchen Doraus= jegungen an die Charafterologie herangehen.

Dofitiv bringt nun aber die Charafterologie für jeden, der die Anjprüce dem Möglihen anpakt, eine einwandfreie Sülle von bedeutjamen Erfenntniljen. Im Gegenja& zur Pjychologie der vergangenen Jahrzehnte, die ihren Gegenjtand verfehlte, freijt die moderne Charafterologie jicher um das, was audy vorwiljenjchaftlih mit „Charakter“ gemeint ijt. Wer 3.B. Kretihmer und Jaenjcd wirflih durchgearbeitet hat, nicht nur die „interejjante” Theje der Körperentjprehung zur Kenntnis genommen bat — d.h. wer bei allen Schilderungen vergleihende Anwendung auf ihm befannte Menjchen gemacht hat, der muß eingeitehen, daß eine Sülle von font einzeln auseinanderfallenden Geitaltmerfmalen der Tharaftere jih heute unter umfajjenden Gefichtspunften als Einheiten zeigen. Es it nicht zu leugnen, da& wicdhtigjte Strufturen der Schidjale und Menjchen dant der Charafterologie in ganz anderem Maße verjtehbar werden als früber.

Am flarjten wird das am Negativen, an Charakter-Sehlern. Es fann geradezu erlöjend jein, eine bisher ungeorönete Sülle von verjchiedenartigen Sehlhandlungen plötlidy als eine Sehler-Einheit zu erfennen — fei es in uns jelbjt oder an anderen Menjchhen, deren Arbeit an ihrem Charaiter uns angeht. Es ijt, als ob ein zermürbender Sranttireurfrieg in eine überihtlihe Selöihlaht umgewandelt wird. — Es ann jehr oft auch helfen, Eigenarten, die man im Dergleicdy zu anderen Menjchen bisher nur als Mängel anjah, zu bejahen als notwendige Konjequenz anderer pojitiver Sähigfeiten. Die Natur läßt eine pojitive Ausprägung nur zu, indem auf die fonträren pojitiven Möglichkeiten — die es immer gibt — vegzichtet wird. Die daraus entitehenden Mängel in ihrem notwendigen Zujammenbang mit den Dorzügen zu erkennen, Tann manchen Entwidlungsweg Härten und die Eigenart der jeweiligen Charafterbegabung deutlich machen.

Aber jhon die Erkenntnis, überhaupt auf einen fakbaren „Typ“ hinzu= iteuern, fanrı eine jehr heilfame Wirfung haben. Wir zeigten (S. 122ff.), daß jede Ausprägung zu einem Typ ein negatives Moment in ich birgt, weil fie nur mit Derluft der pofitiven Möglichteit des Gegentyps gejchehen