Charakterologie

22 Die Bejonderheit der charafterologijchen Sorihungsweije

zugrunde: wenn jih am Schluß eines Prozejjes klar unterjcheiöbare Ge= italterı herausprägen, jo wird jede unterjcheiöbare Gejtalt wohl auf ebenjo unterjhheiöbaren inneren Sunftionen beruhen. Wenn ich eine Speije dem Gejhmad nad zerlegen läßt in differente Komponenten (jauer, jüß, bitter, jaßig ujw.), dann zeigt das an, daß der Kod) die „entjprechenden” Dinge hineingetan hat, daß er je nachdem Ejjig oder Wein, Salz oder Zuder bineingemijcht hat. Und jo ungefähr denft man fich dann auch das Derhältnis von jeelijchen Endproduften zu den Sunftionen, auf die fie „zurüdzuführen“ find. Wenn die Seele deutlidy unterjheiöbar 3. B. Gedanken, Gefühle, Willensvorgänge ujw. ausprägt, dann muß dies nah jolhem Denfmodell zurüdzuführen fein auf eine entjprechende Gliederung derjenigen pjyhijchen Grundprozejje, aus denen dieje Endprodufte entitehen: jo fommt man zur Annahme, es gäbe im Jnnern deutlich unterjcheiöbar drei „Aftarten“: denten, fühlen, wollen. Damit hat man dann das Kaujalmodell, mit dem wir bei der Betrachtung der anorganijhen Natur jo viel erreicht haben, auch an das Seelijche gelegt, bei welhem man mit diejem Modell von vornherein faljhe Wege gehen muß. Es fragt ji) jehr, ob wir ein Recht haben, die Gliederung der Produfte des Innern zurüd3uprojizieren in das Innere jelbjt, das fi” — wir wiljen nicht wie — zu diejen Produkten ausprägt. Es darf feineswegs jtillihweigend voraus= gejett werden, da Gliederungen der Endprodufte, der ausgeprägten Geitalten auf ebenjo gegliederte und ebenjo unterjheidbare innere Einteilungen zurüdgehen. Es wird fich vielmehr zeigen, daß, je weiter wir ins Innere dringen, alles um jo einfacher, ungegliederter, einheitlicher, aber auch unflarer, gejtaltlojer, dunfler wird. Klarheit und Gliederung liegen draußen, in den Endproduften, in den charakterlichen Ausprägungen, — jie liegen in den Handlungen vor, und dem ganzen Derhalten. Nach innen zu jtoßen wir nicht auf immer elementarere Derhältnijje, nicht auf einige wenige Komponenten, aus denen jich der Charakter (itatijch oder dynamijch) als ein „Kompojit” zujammenfegen läßt, jondern alle greifbare Geftalt hört überhaupt mehr und mehr auf, — Seele ijt ja der Prozeß der fortichreitenden Geftaltgewinnung, Gejtaltwerdung. Darum liegen alle greifbaren Geftaltgliederungen am Ende der Prozelje und nicht als „Grundfomponenten” am Anfang. Das Problem aller Aufbaufyjtene ijt aljo das Problem der Berechtigung oder Nichtberechtigung zum Zurüdproji= zieren der am Außen gejebenen Gejtalten ins Innere. Audy dies Problem bängt übrigens aufs engjte mit dem Problem des Typenbearifjs zufammen.

ö) Die „erflärenden Syjteme“. Endlidy die „erflärenden Syijteme”. — Ihr Grundproblem ijt die Stage, was auf diejem charafter-