Das Nordlicht. Bd. 1-2
Vergangenheit, wieder in Fleisch und Knochen da. Sämtliche Nationen haben sich gegenseitig zu unserm großen Pfingsten geladen. Jeder bringt seine Sprache mit, »das Wort« wird aber von allen verstanden werden.
Der Weg durchs Eis, zum Ich in Gott, wird jedoch wieder zur Aufgabe Einzelner: wer das Nordlicht als kosmische Erscheinung, unter uns auf Erden, bändigt und zugleich als innerste Freiheit im Geiste erkennt, bringt es den andern. Gaslicht und elektrische Beleuchtung sind Erfüllung des geographischen Nordlichts. Aus unsrer Hand können alle Erdstriche diese Geschenke arktischer, sechsmonatlanger Nächte empfangen. Sie erhellen Stockholm und Petersburg ebensogut wie Bombay oder Rio. So gehört auch das im Geist erreichte Nordlicht allen Geschöpfen der Erde. Ein Mond sollte hervorbrechen, es kommt aber die jüngste Sonne! Wir kehren nicht zum Urlicht zurück, sondern das Urlicht kommt in uns zur Welt. Sein verscharrtes Glimmen kann nur der Mensch den Sternen wiederbringen. Gestirne und Hierarchien erwarten es. Und um die Erde werden sich die Sterne drehen! Des Über-uns Spannung und Erwartung werden im Astralgesang des Epos ausgedrückt.
Die Sterne zur Linken: Die Erde stirbt! Der Todesmond nimmt zu! Wir sind verloren! Ein blasser Wanderkatarakt umwandelt den Planeten,
Zehntausend Seelen sind erkoren. Sie schaun aus Silbertoren Auf Gletscherriesen, die noch ungeboren sich verspäten.
Die Sterne zur Rechten:
Der Todesmond nimmt ab! Die Erde brennt! Wir sind gerettet!
Der Todesmond verschrumpft zu einem Boote für die Toten.
Die Wanderwabe wächst. Die Zacken werden überglättet.
Das Boot versinkt. Wo sind die Toten? Lauter Mondesboten!
Das Ich im Epos »Nordlicht « schaut alle furchtbaren Möglichkeiten seiner Einkörperungen im Kampf gegen das finstere Gestirn ganz klar. Es scheut auch vor ihnen nicht zurück. Das macht einen Grundunterschied mit
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