Das Nordlicht. Bd. 1-2
Hui! Hurtig vertrocknen die salzigen Pfützen, Noch immer drängt Fliehergefolg steil heran.
Wo soll sich das flüchtige Wolkenvolk schützen? Die Sonne ruht goldig auf blauem Gespann!
Du, Orpheus, siehst freundlich den Frieden sich weiten, Du fühlst wohl des Tages ergoldeten Bau,
Doch ich weiß, wie Gluten Gewitter bereiten:
Kein Spuk überrascht mich, ich laure auf Schau!
Ich spüre jetzt Pferdnebel Schwimmhäute spreizen, Hier rüsten sich Stierhaufen brünstig zum Flug, Nicht will mehr der Abgrund an Tiergischten geizen, Im Tagkristall wirbelt ein Wolkenvieh-Zug.
Erstaun, wie sich schleiernde Falter entpuppen, Ein Wurfversuch wird schroff in Felsen geengt, Die flüggen Gewolkungen lauern um Kuppen, Gedrungne verstummen, in Mulden versenkt.
Jetzt fliegen auch Katzen mit winzigen Köpfen;
Sie langen die eine der Pfoten voraus,
Ein haschhafter Schwarm von gewolkten Geschöpfen Bereitet im Katzenzug Fallangst und Graus.
Ich hasse die Fratzen und Nebelgesichter
Und fordre des Blitzes zermalmenden Schlag,
Dann stürzen die Wichte durch sturmsteile Trichter: Die Wolken verneigen sich bleich vor dem Tag.
Ich warte darauf! Bald donnert es wuchtig. Wann blitzt und wo gießt es mit Schaudergewalt? Die Berge um mich sind zerklüftet und schluchtig, Schon hör ich, wie felsher mein Echo erschallt!«
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