Das Nordlicht. Bd. 1-2

Du bist der Tod. Du wirst dich heimlich wiederfinden!

So wunderbar, so unberührt,

Durch Sonnenfügung jung zu dir geführt,

Du ewig Wort, du oft dein Tod, du Mensch, erkürt,

Mit wachem Geist die Schlummersterne zu verbinden,

Du bist der Flug, das Ich der Sonne zu erreichen!

Doch unsre hellen Schwingen dürfen sich nicht gleichen,

Ihr nennt sie Tugenden, die Seelen unversehrt zu eigen,

Um hold besonntem Traumgetal sanft zu entsteigen.

Wer weiß, ob Ichbesinnungen sich leis erhalten ?

Wo bin ich Ewigkeit? In Traum gewolkt die Seelen!

Der Sonnenmündige? stürzt ab: er kann erkalten!

Du findest dich vielleicht, wo wir uns fast verfehlen:

Wohl mag ich euerm Stern die Sonnenwelt verheißen,

Doch fühl ich auch in mir verwünschter Feuer Wüten.

Beim Fluge faßt der Tiefen Flamme meine Flügel,

Sie fürchtet uns, will dich in Finsternisse reißen.

Sie nistet im Genick! Dir. Eier auszubrüten.

Sie blickt wie Giergeier vom Abhang über Hügel:

Dir eingeeignet, unsre Flamme! Traumgefilde

Sind Sonnenlehnen ihr, die Händen traut gehören;

Erfrommter Füße goldnes Spuren mag sie stören.

Sie weiß: der Kundige wird einst die Welt ererben.

Ihr Geisterblick bespäht die Welt zerteilt: in Scherben.

Ein Feld beim Feld, zum Eigentum dich zu betören!

Doch birgt dein Feuerleib noch andre Ungeheuer:

Ein Busch aus Blut, korallenrotes Ganggeäder,

Du drohst der Sonne: Tod! und bist der Sternerfreuer.

Gereehtes Fügen stützt in dir die Himmelsräder,

Doch wirst du, fieberndes Gesträuch, beim Sprung zum Fluge

In eitler Brunst, ein unterweltlicher Entzünder

Von Urverruchtheiten, Erdenker und Verkünder

Des Sonnenabsturzes! Du bist im Sternenzuge

Erfinder eines Mondes, der dir Heimat war,

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