Das Nordlicht. Bd. 1-2

Gestürm erkommt. Die Bäume schütten Schicksal ab. Ein Sänger muntert Sterne auf: die Welt genest!

Die Eiche hier ist Sternenwuchs. Ein Baum ein Stern! Die Pappel zittert ihren Stern empor: wird schlank. Der Wolf sucht seinen Stern und findet Fraß: zu fern Ist der Gebieter ihm. Dein Sang sei Wolfesdank!

Ein Lied erreicht den Stern. Erfreiter Erde Spende

Entträume dir. Wer Sternen gibt, wird stolz!

Der Mensch sei der Begabung Ende: Geisteswende!

Gesegnet sind die Blätter: edel wird das Holz.

Ein Sterngeschenk, mein Himmel: unser Wald!

Die Erde aber spendet Dank, wo holder Sang erhallt.«

Da ruft das Kind: »Der Bär reckt seinen Stern mir zu

Der Hund trägt einen freudigen um mich herum.

Das Lamm bringt seinen gütigen zur Ruh.

In Bienen hör ich trautes Sterngesumm!«

Und Orpheus sagt: »Mein froher Sohn,

Ergib dich nur der guten Tiere F ührung.

Sie schenken alles dir — und ohne Lohn,

Doch der ist schon ein Fünkchen Rührung.

Die Tierlein werden krank. Um deinen Dank: Erbarmung! Du bist, wo du auch wandelst, ein Altar: der Thron.

Des Menschen Seele öffnet sich zur Weltumarmung!«

Ich bring dir Sterne, Vater, bring sie dir zuhauf:

Und sei dein Lied«, ruft froh das Kind, »ein Sternenstraußl! Hüpft, Schäflein mein, springt, Sternlein, her im Lauf!

Singt, Amseln, Knaben: Sternlein kommt aus Hag und Haus! «

»Der Mensch allein wird Geist und nimmt die Sterne auf! «

Erhebt sich Orpheus’ Sang: » Mein Lied ist eine Blume!

Der jüngste Mond, mir stumm ein Wunder: ihre Frucht!

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