Das Nordlicht. Bd. 1-2
Aus des Fleisches schwerem Lustbegehren Hat sich Menschenliebe sanft entschält, Ihren Weg zu heitern Sonnensphären
Aus Verfußung lächelnd-leicht gewählt.
Seht das Meer mit ‚seinen reichen Brüsten:
Bald besiegt es unsre Geistesmacht!
Schiff und Schiffer wird kein Sturm entrüsten, Furchtlos schaut der Mann durch Spuk und Nacht.
Vollen Daseins Liebeskette sprengte Einst der Erde Sonnengegensatz.
Und er schuf Geschlechter. So versenkte Sich entzweigetiefter Flammenschatz.
Starkes Feuer glüht, verwahrt im Manne, Sternenher verblitzt beim Schritt im Geist: Auch das Weib erschwangert Glut, im Banne Eines Gatten, der sie mondzu neigt.
Wird ein Weibchen hinterrücks genommen, Wird die Liebe ihm noch oft zum Druck, Doch das Weib, in dem die Brunst erglommen, Folgt beim Kosen einem Sonnenruck!
Herz an Herz und Blick in Blick versunken,
Sehn sich Menschen, die sich lieben, an:
O, es jubeln, zucken Seelenfunken
Durch den Mann zum Weib, vom Weib zum Mann!
Liebe können Paare sich verschenken, Liebe ist der Flamme Daseinstausch: Mut und Glut, die sich verschränken, Heiligen den Sinnenrausch!«
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