Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
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ſein; ih glaube aber nicht, daß es möglich iſt. Denn es ſcheint mir, daß, wie einſt die Gläubigen, und damals war die ganze Welt gläubig, in das heilige Land zogen, um das Grab des Erlöſers den Händen der Heiden zu entreißen, ſo jeßt die Aufgeklärten auf einer Argonautenfahrt begriffen ſind, um das goldene Vließ der Philoſophie, der Humanität und wie dieſe {hönen Sächelchen alle heißen mögen, zu holen, welches der Drache des Aberglaubens und der Heuchelei bewacht. So nennt man nämlich die Anhänglichkeit an Lehren und Gebräuche, welche ſiebenzehn Jahrhunderte erprobt haben. Man laſſe ſie nur ziehen, mit den roſtigen Waffen Luthers und den Giftpfeilen Voltaire's bewaffnet ; ſe werden des vermeintlichen Schaßes früh genug überdrüſſig werden und die erhißgteſten Kämpfer für das neue Heil werden ſich am geduldigſten in die alten Feſſeln ſhmiegen. Dem Freiheitrauſche wird Katzenjammer folgen, und vielleicht hat ſchon die Morgenröthe des kommenden Jahrhunderts alle Träumereien verſcheucht, mit denen franzöſiſche Windbeutel dem deutſchen Michel den Kopf verrüct haben. Ew. Eminenz verzeihen mir gnädigſt dieſe rhapſodiſchen Betrach-