Der Künstler zwischen Westen und Osten
UEBER DIE JUGENDBEWEGUNG T
Es ist schwerer, ein Bild der neuen Generation zu zeichnen denn ein solches der alten. Die alte besitzt schon ihre Signatur in der Zivilisation in solcher Überdeutlichkeit, daß es ein überflüssiges Beginnen wäre, sie nachzubilden. Sie hat bereits einen Leib, den sie sich selbst geschaffen und den jeder wahrnehmen kann. Die neue Generation jedoch hat noch keinen eigenen Körper, obwohl schon eine eigene Seele. Diese weiß zunächst nicht ein und aus. Sie muß mit der Körperlichkeit der alten Generation, der Zivilisation, leben, und wird von ihr entweder aufgezehrt oder zurückgestoßen. Und wenn sie zurückgestoßen wird, verzehrt sie sich oft selbst.
Wir müssen in der Jugendbewegung, die in allen Ländern Europas eingesetzt hat, und nicht nur, wie viele Eltern und Lehrer meinen, eine Angelegenheit der Familie oder der Schule ist, sondern auf eine Menschheitswandlung hindeutet, zweierlei beachten. Erstens den geistig-seelischen Trieb, der in den jungen Menschen waltet, und dann die Formen, deren er sich bemächtigi, um sich auszuwirken. Diese gehören fast immer noch der alten Generation an.
Es ist für das gewöhnliche Bewußtsein außerordent-